Das Bewerbungsgespräch oder Vorstellungsgespräch verfolgt ein zentrales Ziel: Die richtige Entscheidung für die Besetzung einer ausgeschriebenen Stelle, also eine Vorhersage darüber zu treffen, inwieweit ein Kandidat oder eine Kandidatin die Stelle erfolgreich ausfüllen wird!
Neben der Auswahlentscheidung und dem Erzeugen eines guten Eindrucks bei Bewerbenden, ist ein drittes Kriterium die Aufwandshöhe des Auswahlprozesses. In diesem Beitrag erhalten Sie Vorschläge zur Vor- und Nachbereitung von Bewerbungsgesprächen, zum richtigen Ablauf und zur Strukturierung des Gesprächs in fünf Phasen.
Die Suche nach Personal ist für Arbeitgeber und potenzielle Arbeitnehmer eine Herausforderung, aber auch eine Chance sich gegenseitig kennenzulernen und erfolgreich zu präsentieren. Bewerberinnen und Bewerber konzentrieren sich nicht allein auf die ausgeschriebene Stelle, sondern sie sammeln Informationen zu Ihrer Unternehmensvision, -struktur und -kultur, Ihren Produkten und Dienstleistungen sowie zu unternehmensspezifischen Daten.
Das Bewerbungsgespräch dient somit nicht nur der Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern, sondern hat erhebliche Auswirkungen auf das Image als Arbeitgeber. DENN: Auch abgelehnte Kandidaten berichten von ihren Erfahrungen, z. B. unter Freunden, auf kununu.de oder anderen Social Media Kanälen! Das Bewerbungsespräch ermöglicht den Bewerbenden erste Einblicke in Ihr Unternehmen und wird so zur Visitenkarte für beide Parteien.
Betten Sie das Bewerbungsgespräch mithilfe der folgenden sechs Schritte strukturiert in Ihren Bewerbungsprozess ein:
Je besser das Vorstellungsgespräch vorbereitet ist, desto fundierter kann die Auswahlentscheidung getroffen werden. Exzellente und gute Kandidaten und Kandidatinnen dürfen nicht zu früh bzw. aus Versehen „aussortiert“ werden, während ungeeignete Bewerbende möglichst schnell erkannt werden sollten. Dies ist übrigens auch im Sinne der Bewerbenden!
Bei der Vorbereitung von Bewerbungsgesprächen sollten sowohl inhaltliche als auch organisatorische Aspekte beachtet werden. Denn beide zusammen hinterlassen bei Ihren Bewerbenden unabhängig von der Auswahlentscheidung ein positives Bild Ihres Unternehmens als Arbeitgeber und stärken damit Ihre Employer Brand.
Wie viele Auswahlrunden werden durchgeführt? Welche Diagnoseverfahren (z. B. Assessment Center) kommen neben dem Gespräch zum Einsatz? Wie sieht die Terminkette aus? Wer trifft die endgültige Entscheidung zur Personalauswahl?
Welche Länge des Gesprächs, orientiert an der Bedeutung der Stelle, ist angemessen? Sind räumliche Ressourcen im Unternehmen vorhanden? Können die Übergangszeiten zwischen nachfolgenden Terminen eingehalten werden?
TIPP: In Abhängigkeit von der Bedeutsamkeit der zu besetzenden Stelle gelten als Orientierungswert 45 bis 90 Minuten.
Welche Rolle nehmen die Teilnehmenden ein? Wer fragt was? Wer achtet auf welche Sachverhalte? Wer dokumentiert das und fasst die Ergebnisse zusammen?
Wer schreibt die E-Mail zur Einladung? Welche Informationen benötigen die Bewerbenden, die es in die nächste Runde geschafft haben - z. B. Ort, Zeit und Anfahrtsbeschreibung?
Wer meldet die Bewerbenden am Empfang an? Wer holt die Bewerbenden ab?
Welche Unterlagen sollten vorbereitet werden? In welcher Sitzordnung finden die Parteien Platz? Ist der Raum frisch gelüftet? Stehen Getränke oder ein kleiner Snack bereit?
Wie können die Störungen vermieden werden?
Welche Fragen ergeben sich bei der Sichtung der eingegangenen Bewerbungsunterlagen? Wo liegen die einzelnen Stärken und Schwächen der Bewerbenden? Inwieweit erfüllen die Kandidaten das Anforderungsprofil? Welche Kandidaten kommen für eine Vorauswahl in Frage?
TIPP: Orientieren Sie die Sichtung der Bewerbungsunterlagen an der Stellenbeschreibung bzw. -ausschreibung und insbesondere am Anforderungsprofil für die jeweilige Stelle! Gewichten Sie Ihre Kriterien! Nutzen Sie dafür unser Premium-Tool Personalauswahl!
Nach welchem Bewertungs- und Auswertungsraster wird bei der Gesprächsauswertung und Personalentscheidung vorgegangen?
Beim Bewerbungsgespräch kommt es darauf an einen guten Eindruck zu hinterlassen. Der Leitfaden regelt den Ablauf und die wichtigsten Inhalte der Phasen des Vorstellungsgesprächs. Ebenso können im Leitfaden Checklisten für Verhaltensweisen der Durchführenden sowie den Gesprächsphasen zugeordnete Fragen dargestellt werden.
Vermeiden Sie Monologe. Stellen Sie stattdessen möglichst klare und offene Fragen. Je nach Gesprächsphase sollten die Redeanteile zwischen Interviewern und Bewerbenden variieren. Wenn Sie aktives Zuhören praktizieren (Nachfragen, Zusammenfassen, Nicken usw.), sorgen Sie für eine wertschätzende Gesprächsatmosphäre und nehmen den Bewerbenden die Nervosität.
Formulieren Sie individuelle und kreative Fragen. Standardfragen kennen Bewerbende meist auswendig. Die Antworten bringen keine Erkenntnisse über die Persönlichkeit der Kandidaten. Lassen Sie sich bei der Gestaltung von dem Tool "Bewerbungsgespräch nach dem TZI-Modell" inspirieren.
Systematisieren Sie das Bewerbungsgespräch nach Sinnesabschnitten, z. B. Frage zur Bewerbermotivation, zu Stärken und Schwächen sowie zum Arbeitsverhalten. Ein Springen zwischen sehr verschiedenen Themen verwirrt Sie und den Bewerber bzw. die Bewerberin zugleich.
Achten Sie während des gesamten Gesprächs auf Ihre Gestik, Mimik und Körpersprache. Vermeiden Sie Routinen oder Verhaltensweisen, wie beispielsweise auf die Uhr schauen, mit einem Kugelschreiber spielen oder auch eine ablehnende Körperhaltung!
Führen Sie Bewerbungsgespräche zu zweit oder dritt durch, um klassische Beurteilungsfehler, wie die selektive Wahrnehmung oder die selbsterfüllende Prophezeiung, zu vermeiden. Nutzen Sie unser Tool "Praxishilfe Beurteilungsfehler reduzieren", um diese Fehler zu umgehen.
Die eigentliche Bewerberauswahl beginnt nach den Vorstellungsgesprächen. Die Dokumentation der Gespräche mithilfe der vorbereiteten individuellen Leitfäden erleichtert Ihnen die Auswahl und bietet Ihnen die Möglichkeit die einzelnen Gespräche abschließend zu reflektieren. Beachten Sie dabei die systematische Auswertung der Bewerbungsunterlagen sowie die Ergebnisse der Bewerbungsgespräche! Ggf. kommen noch andere Bewertungskomponenten, u. a. durch die Nutzung von weiteren Verfahren der Personaldiagnostik (z. B. Assessment Center), hinzu. Achten Sie neben den definierten Kriterien für die Stellenbesetzung auch auf scheinbar weiche Faktoren, wie z. B. Werte der Bewerbenden, Präferenzen der Bewerbenden, Gewohnheiten, Reaktionen auf Angebote des Unternehmens (wie).
Sollte es dennoch zu Verzögerungen im Entscheidungsprozess kommen, sollten Sie dies den Bewerberinnen und Bewerbern schnellstmöglich mitteilen. Durch eine offene und wertschätzende Kommunikation beeinflussen Sie ein positives Unternehmensimage entscheidend. Dies gilt nicht nur für eine zeitnahe Information über Ihre Entscheidung.
Passenden Bewerbenden unterbreiten Sie das Stellenangebot möglichst auf telefonischem Weg, nicht per E-Mail! Dies ist persönlich und ermöglicht einerseits eine direkte Rückmeldung durch die Bewerbenden, andererseits können offene Punkte sofort geklärt werden.
Nach Unterschrift des Arbeitsvertrags durch die Wunschkandidatin oder den Wunschkandidaten sollten Sie zeitnah den anderen Bewerbenden eine Absage senden. Achten Sie darauf, dass diese wertschätzend und soweit wie möglich individuell formuliert ist!
Führen Sie die Beurteilung der Bewerbenden direkt im Anschluss an das Bewerbungsgespräch durch! Planen Sie ausreichend Übergangszeit zu nachfolgenden Bewerbenden ein. Führen Sie die Bewertungsergebnisse der Teilnehmenden aus den Bewerbungsgesprächen in einer Übersichtstabelle zusammen.
Halten Sie unbedingt die im Bewerbungsgespräch gemachten Zusagen und Vereinbarungen zur Rückmeldung ein! Dies wirkt sich in jedem Fall positiv auf Ihr Arbeitgeberimage aus.
Für „klassische“ Bewerbungsgespräche findet man in der Praxis fünf Gesprächsphasen, die je nach Leitfaden weiter differenziert werden. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Inhalte der Gesprächsphasen einschließlich einer zeitlichen Orientierung für ein Vorstellungsgespräch von 60 Minuten.
Der erste Eindruck zählt! Wie bei jedem Kennenlernen spielen oftmals für beide Seiten die ersten Sekunden oder Minuten eine entscheidende Rolle. Begrüßen Sie die Kandidatin oder den Kandidaten mit Namen und stellen Sie alle Anwesenden des Unternehmens mit Namen und Funktion vor bzw. lassen Sie sich diese selbst vorstellen.
„Ich bin Otto Müller und verantwortlicher Meister in der Ausbildungswerkstatt! Ich nehme an dem Gespräch teil, weil …“
Nehmen Sie den Bewerbenden durch geschickten Small Talk die Aufregung. Gut geeignet dafür ist eine offen formulierte Frage, beispielsweise zur Anreise.
„Wie war Ihre Anreise zu uns?“
Die Begrüßung der Kandidatin bzw. des Kandidaten gibt bereits Aufschluss über Ihre Unternehmenskultur. Je besser Sie auf die einzelnen Personen vorbereitet sind, desto willkommener fühlen sich diese. Mit einer gelungenen Begrüßung können Sie Bewerberinnen und Bewerbern die Nervosität nehmen und haben gleichzeitig die Möglichkeit die Anwesenden kurz vorzustellen und den bevorstehenden Gesprächsablauf zu skizzieren.
Sorgen Sie für eine gute Ankunft und Begrüßung der Bewerbenden vor Beginn des Vorstellungsgesprächs! Dazu gehören die Kenntnis des Namens beim Empfang oder Pförtner bzw. Pförtnerin, die Abholung der Kandidaten sowie eine angenehme Atmosphäre im Wartebereich, z. B. Infomaterial über das Unternehmen, Getränke und Kekse.
Ein Glas Wasser, ein paar Kekse und ein Kaffee bringen zusätzliche Punkte bei der Gesprächsatmosphäre. Wer hier spart, spart am falschen Ende!
Achten Sie auf die Sitzordnung im Bewerbungsgespräch! Vermeiden Sie möglichst Sitzanordnungen, die einer Prüfungssituation ähneln oder die Bewerbenden "in die Zange nehmen"! Besser ist eine Gesprächsführung am runden Tisch oder „über Eck“.
Lassen Sie sich vom ersten Eindruck sowohl in die eine, als auch andere Richtung nicht zu stark beeinflussen! Denken Sie an die gängigen Beurteilungsfehler!
In der Kennenlernphase haben Sie die Möglichkeit Ihre potenziellen Mitarbeitenden besser kennenzulernen und mehr über ihre Motivation für den Job sowie die Arbeit in Ihrem Unternehmen zu erfahren.Typische Inhalte sind die Darstellung des bisherigen Werdegangs und vorhergehender Beschäftigungsverhältnisse. Die meisten Bewerbenden sind auf diese Phase gut vorbereitet, jedoch auch häufig nervös.
Die Selbstvorstellung ist als Bühne der Bewerberin bzw. des Bewerbers zu verstehen. Sie sollten sich aufgrund dessen zurücknehmen und ausschließlich als Impulsgeber agieren. Stellen Sie Fragen und formulieren Sie diese möglichst offen, sodass die Kandidatin oder der Kandidat ins Reden kommt. Zudem ist eine Begegnung auf Augenhöhe sinnvoll.
Erfragen Sie, wie die Kandidaten auf die Stelle aufmerksam geworden sind! Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Bewerbungskanäle systematisch zu optimieren.
Was sind die interessanten oder offenen Aspekten im Lebenslauf, in vorliegenden Zeugnissen und Motivationsschreiben? Nutzen Sie dafür Ihre systematische Vorbereitung durch die Sichtung der Bewerbungsunterlagen! Lenken Sie damit das Gespräch in die relevante Richtung.
Lassen Sie die Bewerbenden ausreden! Vermeiden Sie auf der anderen Seite durch geschickte Fragetechnik ausufernde Redebeiträge (z. B. „Nennen Sie die fünf wichtigsten Stationen…“)!
Prüfen Sie durch geschickte Zwischenfragen, ob die Kandidaten Texte zu ihren Bewerbungsunterlagen auswendig gelernt haben.
Auch Sie als Arbeitgeber sollten sich kurz vorstellen und diese Phase als Ihre Bühne nutzen. Sie stellen sowohl das Unternehmen als auch die zu besetzende Stelle vor und können dabei auf die Unternehmenskultur, Projekte des Unternehmens, Aufgaben in der ausgeschriebenen Stelle und eventuell bereits auf den geplanten Arbeitsbeginn eingehen.
Achten Sie darauf nicht nur das zu erzählen, was Ihrer Unternehmensseite bereits zu entnehmen ist. Stattdessen sollten Sie Fragen nach Gründen für die Vakanz der Stelle, Informationen zu möglichen Vorgängerinnen bzw. Vorgängern, Ihren Erwartungen, der Erfolgsmessung, das jeweilige Team und Ihren Zielen und Visionen im Unternehmen beantworten. Auch Themen wie Arbeitszeiten, Entwicklungsperspektiven, materielle und immaterielle Anreize, Urlaub und Probezeit sollten an dieser Stelle berücksichtigt werden.
Klären Sie zu Beginn der Vorstellung Ihres Unternehmens bereits ab, was der oder die Bewerbende schon weiß! (z. B. „Inwiefern haben Sie sich auf unserer Webseite über Historie, Standort, Produkte, Social Media und die ausgeschriebene Stelle informiert?“)
Teilen Sie die Präsentation unter den Beteiligten aus dem Unternehmen auf! Stimmen Sie sich dazu in der Vorbereitung des Bewerbungsgesprächs ab! Achten Sie dabei auf den Umgang untereinander, denn auch dies lässt Rückschlüsse auf Ihr Betriebsklima zu!
Ermuntern Sie die Bewerbenden, Ihr Unternehmen kennenzulernen!
Diese Phase ist sowohl für Bewerbende als auch für die Interviewenden die schwierigste. Unklarheiten werden von beiden Seiten angesprochen. Die Interviewer und Interviewerinnen können hier Rückfragen stellen oder Übungen, Fallstudien und Arbeitsproben einbinden. Nutzen Sie den Freiraum, um insbesondere die für die Stelle benötigten Anforderungen „näher unter die Lupe zu nehmen“.
Darüber hinaus sollte Sie an dieser Stelle den potentiellen Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, sich zu informieren. So haben auch Sie die Möglichkeit, einen erweiterten Eindruck der Bewerberin bzw. des Bewerbers zu erhalten, denn auch die Qualität der Nachfragen kann Ihnen einiges verraten und eine differenzierte Einschätzung der Kandidatin oder des Kandidaten ermöglichen.
Sorgen Sie in dieser Phase für ausreichende Gesprächsanteile bei den Bewerbenden! Dieser sollte bei ca. zwei Drittel oder mehr liegen.
Antworten Sie offen und ehrlich, auch auf kritische Fragen der Bewerbenden! Weichen Sie diesen möglichst nicht aus!
Nachdem alle Unklarheiten aus dem Weg geräumt wurden, ist eine Klärung des weiteren Vorgehens, neben dem obligatorischen Dank für das angenehme Gespräch, wichtig. Die Beteiligten des Unternehmens geben den Bewerbenden in dieser Phase Informationen über den weiteren Prozessablauf, einschließlich des Zeitrahmens bis zur endgültigen Entscheidung zur Stellenbesetzung: Gibt es ein weiteres Treffen? Wann, wie und durch wen erfolgt eine Rückinformation, ob der Kandidat oder die Kandidatin eine Zusage für die Stelle erhält? Ebenso wie der erste, bleibt auch der letzte Eindruck haften. Deshalb sollten Sie für einen positiven Gesprächsabschluss sorgen.
Benennen Sie einen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin für eventuelle Nachfragen!
Prüfen Sie die Kontaktdaten und Erreichbarkeit der Kandidaten für Nachfragen Ihrerseits!
Insofern Sie die Reisekosten für die Bewerbenden erstatten, informieren Sie diese über die Formalitäten zur Abrechnung!
Video-Interview, Online-Vorstellungsgespräch oder virtuelles Bewerbungsgespräch – die Bezeichnungen sind vielfältig, meinen aber das gleiche. Das Vorstellungsgespräch findet nicht im Unternehmen statt, sondern wird per Videocall online durchgeführt und orientiert sich dabei stark am klassischen Bewerbungsgespräch. Dabei birgt es jedoch auch gewisse Vor- und Nachteile.
Geringer Aufwand: Online-Videogespräche sind flexibler und sparen Zeit. Zudem fällt die Empfangs- und Raumvorbereitung weg.
Authentizität: Bewerberinnen und Bewerber können sich in gewohnter Umgebung selbstbewusster zeigen und präsentieren sich authentisch.
Innovation: Sie demonstrieren Medienkompetenz und Offenheit für Innovationen, wodurch Sie für viele Bewerberinnen und Bewerber als Arbeitgeber besonders attraktiv werden.
Krisenfest: Insbesondere in Zeiten der Corona Pandemie 2020 und 2021 zeigen Sie Verantwortungsbewusstsein für Ihre Mitarbeitenden.
Non-verbale Kommunikation: In Bewerbungsgesprächen sind zwischenmenschliche Faktoren entscheidend. Das Lesen nonverbaler Signale durch die Bildschirmkamera wird im Online-Format jedoch erschwert.
Technische Fallstricke: Ein ruckelndes Bild, zeitverzögerte Tonübertragung oder ähnliche technische Probleme können die Atmosphäre negativ beeinflussen.
Fehlender Small Talk: Bei Video-Interviews fällt der Small Talk häufig sehr kurz aus oder weg. Bauen Sie auch online Sympathien auf, indem Sie sich zum Beispiel angenehme Einstiegsfragen überlegen vor dem eigentlichen Fragen im Vorstellungsgespräch
Auch Online-Bewerbungsgespräche orientieren sich an den klassischen Verfahren. Es gibt jedoch einige Besonderheiten:
1. Achten Sie darauf stets einen Zeitpuffer einzuplanen, denn auch online können Gespräche mehr Zeit in Anspruch nehmen als geplant.
3. Lassen Sie die Gesprächspartner bzw. -partnerinnen unbedingt ausreden. Stellen Sie sich dabei auf auftretende Zeitverzögerungen ein.
4. Meiden Sie im Vorstellungsgespräch komplizierte Formulierungen und nutzen Sie idealerweise kurze Hauptsätze.
5. Wie in einem persönlichen Bewerbungsgespräch, ist auch in der virtuellen Variante der Blickkontakt wichtig. Blicken Sie in die Kamera und nicht auf den Bildschirm! Wenn Sie das Bild des Gesprächspartners möglichst in der Nähe Ihrer Kamera positionieren und Ihr eigenes Bild ausblenden, gelingt dies besser.
6. Darüber hinaus sollten Sie auf Ihre Körperhaltung und -sprache achten und Gesagtes mit passenden Gesten unterstützen.
Um einen Einstieg in das Themenfeld Bewerbungsgespräche zu erlangen, bietet sich der Beitrag „Die Personalauswahl – Das Vorstellungsgespräch“ von kofa an. Hier erhalten Sie Antworten darauf, wie Sie Ihre Wunschkandidaten am besten einladen, wie Siesich vorbereiten sollten, wie ein Gespräch ablaufen kann und welche Alternativen es zum Bewerbungsgespräch gibt.
Möchten Sie sich ein Bewerbungsgespräch gerne einmal „von oben“ anschauen? – Dann lesen Sie den Blogeintrag „Bewerber: „Zu lieb, zu ehrlich, zu offen“ des Jobmagazins für Hochschulabsolventen karriereführer. In einem Interview mit Erfolgscoach Uwe Schnierda erfahren Sie mehr über den typischen Bewerber und was sich Personaler eigentlich wünschen.