Mitarbeiterbefragungen werden zur Erfassung des Stimmungs- und Meinungsbildes der Belegschaft, zur allgemeinen Standortbestimmung zu unternehmensrelevanten Themen, zur HR-Steuerung und zum HR-Controlling und zunehmend auch zur strategischen Unternehmenssteuerung genutzt. Erfahren Sie mehr zu den Grundlagen und Methoden für die Planung und Umsetzung einer Mitarbeiterbefragung.
Erfassen Sie mit dem Instrument der Mitarbeiterbefragung das Stimmungs- und Meinungsbild der Belegschaft in Ihrem Unternehmen und leiten Sie aus der Befragung zum Beispiel Maßnahmen für Ihre HR-Steuerung ab.
Sechs Vorteile einer Mitarbeiterbefragung:
Mit diesen sechs Vorteilen erhöhen Sie die Mitarbeiterbindung der Mitarbeiter an Ihr Unternehmen. Darüber hinaus bietet eine Mitarbeiterbefragung eine gute Analysebasis Veränderungsprojekte.
Perwiss-TIPP: Sammeln Sie in der Mitarbeiterbefragung Ideen für neue Veränderungsprozesse in Ihrem Unternehmen. Haben Sie bereits ein konkretes Projekt in der Pipeline, nutzen Sie die Befragung, um fördernde und hemmende Kräfte in der Vorbereitungsphase sowie Ängste und Befürchtungen Ihrer Mitarbeiter zu erkennen. Mit Abschluss des Veränderungsprozesses können Sie sich auf diesem Weg Feedback einholen.
Laut dem Survey Monitor (Willis Towers Watson, 2020) führen über 80 Prozent der befragten Personaler und Personalerinnen Mitarbeiterbefragungen durch, um ihren Mitarbeitern eine Stimme zu geben, offenes Feedback zu erhalten und strategischen Input zu sammeln.
Ziel einer Meinungsumfrage: Erfassung der Meinungen und Einstellungen von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
Je nach Ziel der Befragung, können die gesamte Belegschaft, einzelne Geschäftsbereiche oder Mitarbeitende einer spezifischen Hierarchieebene befragt werden.
Ziel einer Benchmarkingumfrage: Vergleich regelmäßig durchgeführter Befragungen über einen bestimmen Zeitraum hinweg
Durch die langfristig ausgelegten und regelmäßig durchgeführten Befragungen werden gewisse Größen verglichen. Diese Größen können zum Beispiel externe Normwerte aus Konkurrenzunternehmen oder aber interne Werte aus anderen Filialen oder Geschäftsbereichen (z. B. andere Produkte-Abteilung) sein.
Ziel einer systematischen Mitarbeiterbefragung: Erfassung von Informationen für die strategische Unternehmenssteuerung
Die systemische Mitarbeiterbefragung ist als integraler und wiederholt angewandter Bestandteil der normalen Systeme (z. B. Führungssystem, Personalsystem, Gehaltssystem) zu sehen.
Ziel einer Klimabefragung mit Rückspiegelung: Meinungserfassung zum Zweck der systematischen Reflexion der Ergebnisse des Unternehmens oder einzelner Geschäftsbereiche
Sinn der Klimabefragung ist, dass sich die Mitarbeitenden mit den Befunden auseinandersetzen, um eventuellen Handlungsbedarf abzuleiten. Auf diese Weise sollen diese Befragungen vor allem das Betriebsklima verbessern, die interne Kommunikation fördern und Probleme abbauen.
Ziel eines Aufbau- und Einbindungsmanagementprogramms: Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens als Teil eines Interventionsprozesses
In einem Interventionsprozess ist die Mitarbeiterbefragung als Instrument eines zyklischen Verbesserungs- und Veränderungsprogramms zu sehen. Bei diesem Befragungstyp werden auch Fragen verwendet, bei denen klar ist, dass die Mitarbeitenden zu diesen keine eindeutige Meinung haben.
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Die acht Schritte einer Mitarbeiterbefragung auf einen Blick:
Bevor Sie mit der eigentlichen Mitarbeiterbefragung beginnen, gestalten Sie die Rahmenbedingungen:
Bauen Sie Ihren Fragebogen mit drei Kategorien auf:
Allgemeine Informationen: Zunächst schreiben Sie eine Einleitung. Diese bietet den Teilnehmenden Einsichten in die Hintergründe der Befragung und soll die Mitarbeitermotivation zur Teilnahme steigern. Sie sollten mindestens folgende fünf Punkte aufgreifen:
Fachliche Befragung: Die Gestaltung des eigentlichen Befragungsteils kann sich je nach Anzahl der Themen, der Gestaltung von Antwortmöglichkeiten (z. B. Skalen) und der Formulierung von Fragen unterscheiden.
Soziodemografischer Teil: Der soziodemografische Teil hilft Ihnen bei der Auswertung Ihrer Mitarbeiterbefragung. Klassische Inhalte sind: Alter, Geschlecht und Betriebszugehörigkeit.
Perwiss-Tool: Nutzen Sie unser exklusives Premiumtool „Toolbox Mitarbeiterbefragungen“. Sie erhalten unter anderem zehn Regeln zur Gestaltung Ihrer Mitarbeiterbefragung sowie einen Fragenkatalog mit Fragen aus acht Themenbereichen.
10 Hinweise zur Formulierung Ihrer Fragen:
Perwiss-Tipp: Nutzen Sie die verschiedenen Arten und Formen der Fragen bewusst. So kann bezüglich der Fragearten beispielsweise zwischen Funktionsfragen (z. B. Einleitungs-, Filter-, Kontroll- oder Schlussfragen) und inhaltlichen Fragen (z. B. Wissens- oder Verhaltensfragen) unterschieden werden. Im Hinblick auf die Frageformen kann unter anderem zwischen kategorialen Fragen mit Mehrfachnennungen, ordinalen Fragen mit Skalen sowie Polaritätsprofilen bzw. Polarprofilen differenziert werden.
Führen Sie eine Demo-Umfrage mit einer kleinen Gruppe aus Führungskräften oder Mitarbeitern durch, um Ihren Fragebogen zu erproben.
Für eine gelungene Durchführung beachten Sie drei Erfolgsfaktoren einer Mitarbeiterbefragung:
Wahl der Datenerhebung: Wählen Sie die Form der Datenerhebung nach den Gepflogenheiten in Ihrem Unternehmen bzw. der Vorliebe Ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus. Sie können die Dokumente zum Beispiel postalisch versenden, ein „Wahllokal“ zum örtlich gebundenen Ausfüllen einrichten, den Fragebogen digital, zum Beispiel per E-Mail, zur Verfügung stellen oder eine Mischung der Formen wählen.
Alternativ können Sie eine mündliche Befragung durchführen. So sichern Sie sich eine hohe Qualität der Daten. Diese Datenerhebung ist jedoch bedeutend zeitintensiver und aufwendiger in der Auswertung als die schriftlicher oder digitaler Befragungen.
Umfang der Befragung: Achten Sie bei der Vorbereitung Ihrer Mitarbeiterbefragung darauf, so viele Fragen wie nötig und so wenige Fragen wie möglich zu formulieren. Mit der Anzahl der Fragen steigt der Aufwand und sinkt meist die Motivation der Belegschaft zur Beteiligung.
Ganzheitliche Kommunikation: Kommunizieren Sie während des gesamten Prozesses der Mitarbeiterbefragung mit Ihren Mitarbeitern und Führungskräften. Nutzen Sie dafür verschiedene Medien in Ihrem Unternehmen. Insbesondere in der Durchführung erkennen Sie so Missstände und können diese möglichst schnell abstellen. Legen Sie als Ansprechpartner oder -partnerin einen konstanten Kontakt fest.
Zur Auswertung der Mitarbeiterbefragung können Sie verschiedene Softwarewerkzeuge einsetzen. Microsoft Excel ist ein einfaches, meist in den Unternehmen verfügbares Werkzeug. Eine umfangreichere statistische Auswertung ermöglichen Ihnen Statistikprogramme, wie zum Beispiel SPSS. Das Umfrage Tool Survey Monkey beispielsweise unterstützt nicht nur die Durchführung, sondern enthält auch eine automatisierte Auswertung.
Gestalten Sie Ihr Feedback an die Beteiligten (Mitarbeitenden, Führungskräfte etc.) in vier Schritten:
Perwiss-Tipp: Die Ergebnispräsentation ist ein zentraler Bestandteil des Befragungsprozesses und beeinflusst maßgeblich die Akzeptanz Ihrer nächsten Mitarbeiterbefragung. Achten Sie insbesondere auf den Zeitpunkt, die Adressaten im Unternehmen und den Umfang der Präsentation.
Auch die Gestaltung der Kommunikation ist entscheidend: Wie erreichen die Informationen die Mitarbeiter? Mögliche Medien für das Feedback an die Mitarbeiter sind Unternehmenszeitschriften, Unternehmens-Wiki, Intranet, Betriebs- oder Bereichsversammlungen oder E-Mail. Oder wählen Sie ganz außergewöhnliche Formate wie Unterlagen auf Tabletts in der Kantine oder auch Aufkleber mit einzelnen zentralen Ergebnissen der Mitarbeiterbefragung, die an passenden Orten im Unternehmen platziert werden.
Nun geht es darum, das gefundene Potential in Lösungen umzuwandeln. Erste Veränderungen sollten zeitnah zur Umfrage erfolgen. Die Mitarbeitenden müssen die Veränderungen auf die Befragung zurückführen können. Informieren Sie Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen daher über die Ergebnisse und den Stand der Umsetzung von Maßnahmen. Merken die Mitarbeiter, dass ihre Anregungen aus der Umfrage umgesetzt werden, zeigen Sie Wertschätzung für deren Engagement und bewirken einen positiven Effekt auf die Mitarbeiterzufriedenheit.
Reflektieren Sie neben den fachlichen Einsichten auch, inwiefern Sie Potenziale für Ihre Unternehmensführung, Unternehmensstrategie und Unternehmenskultur ableiten können.
Abschließend heißt es, den Befragungsprozess zu evaluieren. Dazu kann es sinnvoll sein, bestimmte Kennzahlen zu erheben:
Auch ein qualitatives Feedback ist sinnvoll:
Je nach Zielstellung kann sich die Zusammensetzung des Teams unterscheiden. Das Team sollte jedoch im Optimalfall aus folgenden Vertreter und Vertreterinnen bestehen:
Bei der Wahl des Durchführungszeitraums richten Sie sich nach der Anwesenheit Ihrer Mitarbeiter. Beachten Sie dabei Urlaubszeiten, Zeiträume mit höheren Fehlzeiten und Zeiten mit einer hohen betrieblichen Auslastung in Ihrem Unternehmen.
Zwischen den Mitarbeiterbefragungen sollten Sie ein bis zwei Jahre vergehen lassen, um das jeweilige Feedback der letzten Mitarbeiterumfrage umsetzen zu können.
Klären Sie Ihre Mitarbeiter über:
Den Mitarbeitenden, die sich an der Mitarbeiterbefragung (nicht) beteiligen, dürfen weder Vor- noch Nachteile entstehen.
Minimieren Sie die Erfassung soziodemografischer Daten. Bei zu vielen Angaben können sich Rückschlüsse auf die Person des bzw. der Ausfüllenden schließen lassen und die Anonymität wäre gefährdet.
Mithilfe der Rücklaufquote können Sie die Verlässlichkeit und Akzeptanz Ihrer Mitarbeiterbefragung beurteilen.
Die höchste Rücklaufquote erhalten Sie bei persönlichen und telefonischen Befragungen Ihrer Mitarbeiter mit 60 bis 80 Prozent. In schriftlichen und online Umfragen sollten Sie auf eine Rücklaufquote von 50 Prozent hinarbeiten.
Hinweise unserer Perwiss-Experten:
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Die zu kalkulierenden Kosten im Rahmen von Mitarbeiterumfragen auf einen Blick sind:
Auf der Seite KOFA Fachkräftesicherung für kleine und mittlere Unternehmen finden Sie Antworten auf Fragen zum Thema Mitarbeiterbindung, zu Vorteilen von Umfragen (z. B Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterzufriedenheit) sowie zur Fragebogenentwicklung.
Der Staatspreis Unternehmensqualität ist eine hoch angesehene Auszeichnung für das Engagement der erfolgreichsten Unternehmen Österreichs. Im Excellence Blog erhalten Sie Wissen zu den Themen: Mitarbeiterbefragungen agiler gestalten, Agilität in Mitarbeiterbefragungen messen und Agile Aufarbeitung von Mitarbeiterbefragungen.
Bei einer Mitarbeiterbefragung geht es um viel mehr, als um die Durchführung irgendeiner Umfrage im Unternehmen. Eine Mitarbeiterbefragung ist ein äußerst komplexer und sensibler Prozess, der mit einer strategischen Planung auf Geschäftsführungsebene beginnt, eine gezielte Einbindung aller Führungskräfte voraussetzt und natürlich alle Mitarbeiter persönlich erreichen muss.
Der gesamte Prozess muss von A bis Z professionell geplant und realisiert werden. Insbesondere die nachfolgende Umsetzungsstrategie sollte bereits bei der Anlage der Projektarchitektur bekannt und mit der Geschäftsführung abgestimmt sein. Erfolgreiche Mitarbeiterbefragungsprozesse sind Chefsache, immerhin geht es um die Beurteilung der Führungsleistung und Managementqualität im Unternehmen.
Eine Mitarbeiterbefragung ist zugleich Planungs-, Steuerungs- und Evaluationsinstrument im kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Unternehmen, die wirklichen Nutzen aus Mitarbeiterbefragungen ziehen und messbare Fortschritte erreichen, forcieren dies durch eine Verknüpfung der Mitarbeiterbefragung mit Zielvereinbarungen. Und durch die Einbindung eines kompetenten und erfahrenen Beratungsinstituts wie z.B. des Münchner geva-instituts.
Oft sieht die Realität in Unternehmen aber anders aus: Bei der Fragebogengestaltung beauftragen Unternehmen gerne Praktikanten oder unerfahrene Berufseinsteiger mit der vordergründig einfachen "Stimmungsbildabfrage". Die Fragebogen "Entwicklung" erfolgt aus Mangel an Erfahrung oft über copy-paste Aktionen aus öffentlich verfügbaren Quellen. Solche Zufalls-Instrumente ermöglichen keine Auswertungstiefe und oft fehlt es an der analytischen Kompetenz der mit dem Projekt beauftragten Mitarbeiter. Wer als interner Projektleiter keine Reputation als Führungskräfteberater im Unternehmen hat, wird zudem am nachfolgenden Prozess der Ergebnisumsetzung scheitern, denn dazu ist eine breite fachliche und persönliche Akzeptanz auf Seiten der Führungskräfte erforderlich.
Das seit fast 30 Jahren auf Mitarbeiterbefragungen spezialisierte Münchner geva-institut bietet auf der Website Mitbeiterbefragungen.de neben interessanten Videobeiträgen über erfolgreiche Projekte (Salzgitter AG, Villeroy & Boch AG, Accor Hotellerie) eine Menge nützlicher Informationen zum Thema.