Tool: Konzeptionshilfe Mitarbeiterbefragung
Mitarbeiterbefragungen sind ein äußerst sensibles personalwirtschaftliches Instrument,…
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New Work KOMPAKT: Das Wichtigste in aller Kürze!
New Work beschreibt mehr als nur ein bloßes Arbeitsmodell. Zum New Work Ansatz gehören mittlerweile auch Modelle und Organisationsansätze wie Holacracy, Jobsharing und Coworking Spaces. Die Grundlagen von New Work legte Frithjoff Bergmann mit seinem Konzept von neuer Arbeit, das in den siebziger Jahren entstand. Digitalisierung, Wertewandel, Vernetzung sowie Globalisierung befördern diesen nicht neuen Trend zunehmend. Auch die Corona-Pandemie trägt ihren Teil dazu bei. New Work bedeutet Selbständigkeit, Freiheit und Teilhabe an der Gemeinschaft. Themen, wie lebenslanges Lernen, Flexibilität und insbesondere die Verbindung zwischen Arbeits- und Privatleben stehen im Kontext von New Work zunehmend im Fokus.
So gehen Sie am besten vor, wenn Sie New Work (deutsch Neue Arbeit) in Ihrem Unternehmen umsetzen wollen.
Frithjof Bergmann entwickelte Ende der 70er bzw. Anfang der 80er Jahre das alternative Arbeitsmodell New Work, das die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und Kreativität in den Vordergrund stellt. Als Kernwerte des Arbeitsmodells New Work definierte er Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an der Gemeinschaft. Frithjof Bergmann ging damals davon aus, dass die Automatisierung immer mehr dazu führt, dass die Menschen sich die Frage stellen: „Was willst du in Zukunft im Arbeitsleben machen?“
TIPP: Schauen Sie sich das Interview mit Prof. Dr. Frithjof Bergmann auf der New Work Experience 2018 an!
Das, was damals noch sehr futuristisch als die Zukunft der Arbeit erschien, ist mittlerweile für viele Unternehmen umsetzbar und wird immer mehr zur Notwendigkeit. Das New Work-Konzept umschreibt heute den strukturellen Wandel der Arbeitswelt, der insbesondere aus der Digitalisierung, einschließlich dem Einsatz von künstlicher Intelligenz und einer zunehmenden Internationalisierung resultiert. Neben den Chancen und Möglichkeiten, die New Work als Megatrend bietet, ist diese neue Art der Arbeitsgestaltung auch mit Risiken sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verbunden. Letztendlich geht es jedoch darum, Vertrauensarbeit zu leisten.
Die Anforderungen an Führungskräfte steigen stetig. Sie sollen ein Unternehmen sicher durch neue Herausforderungen führen und ständig wechselnde Trends erkennen, um in kürzester Zeit passende Antworten und Lösungen zu finden. Wie kann Ihnen das gelingen? Das Perwiss-Team empfiehlt das Praxishandbuch „Der AgileCoach“, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Alte Strukturen hinterfragen, flexibler werden und somit auch einen Wandel in der Personalführung anzuregen, darum geht es bei dem Konzept des agilen Managements. Welche Rolle der agile Coach in diesem Zusammenhang einnimmt, wird in den unterschiedlichen Beiträgen verschiedenster Autoren vermittelt. Dies geschieht stets mithilfe von kurzen Erfahrungsberichten und visualisierenden Grafiken.
Ein inhaltlich gelungenes und anspruchsvolles Buch, das Sie auf Ihrem Weg zum agilen Management Schritt für Schritt unterstützt und die Praxis nie aus den Augen verliert.
ISBN-13: 978-3-446-45682-2
Jetzt ansehen und bestellenFünf gute Gründe sprechen dafür, dass sich Unternehmen mit "neuer Arbeit" intensiver auseinander setzen.
Betrachtet man diese Gründe, dann ergeben sich insgesamt sieben Handlungsfelder, die Ansatzpunkte für die Veränderung der Arbeitswelt in Richtung New Work bieten.
Das New Work-Konzept bedeutet, dass ein völlig neues Mindset nötigt wird. Unternehmenskultur sowie die Einstellung und die Haltung von Führungskräften und Mitarbeitenden müssen radikal verändert werden. Eine zentrale Maxime „Motivierte, zufriedene, gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das höchste Gut in Zeiten des Fachkräftemangels sowie eines Wertewandels in der Gesellschaft! Der Sinn der Arbeit spielt für viele Menschen eine zunehmend größere Rolle!“
New Work braucht mehr als das „Abarbeiten“ eines Programmablaufplans. Vielmehr gilt es Veränderungen anzustoßen, bei denen einerseits die richtige Veränderungsgeschwindigkeit bezogen auf den Markt entwickelt wird. Andererseits muss das Tempo der Veränderung die „Mitnahme“ der Belegschaft sicherstellen. Dazu sollte diese ausreichend beteiligt werden (z. B. durch Befragungen, regelmäßige Information, Mitwirkung an Arbeitsgruppen).
Immer mehr Zugriff auf alle Daten von jedem Ort der Welt, exzellente Netzanbindung, einfache Handhabbarkeit von mobilen und stationären Endgeräten und Individualisierung der IT sind einige der zentralen Anforderungen des Konzeptes New Work. Den vielen Chancen, die sich gerade in diesem Bereich für alle Beteiligten ergeben, stehen insbesondere die Risiken des Datenmissbrauchs und des „Abgehängtwerdens“ (Stichworte: Netzausbau, (wirklich) schnelles Internet) gegenüber.
In Zeiten von New Work wird die flexible Wahl des Arbeitsortes durch die Verfügbarkeit des Internets und Cloud Technologien an (fast) jedem Ort der Welt möglich. Eine physische Anwesenheit ist bei vielen Tätigkeiten nicht mehr zwingend notwendig. Ob Home-Office, Strand auf Hawai, Café um die Ecke oder Coworking Spaces – der Ort der Arbeitsausführung spielt hinsichtlich New Work für Projekte und das Arbeitsergebnis eine untergeordnete Rolle. Büroformen mit Bezeichnungen wie Co-Places, Co-Working-Spaces oder Innovationshäuser sind charakteristisch für neue Arbeitsorte.
„New Work bedeutet auch New Leadership!“ Jedoch liegen Führungsanforderungen und Führungspraxis in Deutschland weit auseinander. New Work braucht einen Führungsparadigmenwechsel!
Kaum ein Arbeitsgestaltungsaspekt in New Work bietet so eine enorme Bandbreite wie die Arbeitszeit. Flexible Arbeitszeiten gehören mittlerweile zu den wichtigsten Kriterien bei der Wahl des Arbeitgebers. Sie bieten die Grundlage für eine ausgewogene Work-Life-Balance. Andererseits sind diese für Unternehmen ein wichtiges Werkzeug, um auf saisonale oder andere Schwankungen zu reagieren. Ob Teilzeit, Gleitzeit, Arbeitszeitkonten oder Vertrauensarbeitszeit – zahlreiche Methoden haben sich in diesem Bereich etabliert.
TIPP: Lesen Sie dazu vielfältige Informationen auf einer der am häufigsten besuchten Seite des „Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung“ (KOFA).
TIPP: Informationen zum Arbeitszeitgesetz finden Sie auf den Seiten des BMAS in einer aktuellen Broschüre.
Abteilungsübergreifendes Teamwork, flexible Teams, agile Arbeit und selbstorganisierte Netzwerke stehen für ein Verständnis von Zusammenarbeit im Kontext von New Work. Sie ermöglichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit sehr individuellen Voraussetzungen, Kompetenzen und Stärken zusammenzuarbeiten. Diversity ist nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern kann zur vollen Entfaltung kommen. Grundvoraussetzungen, damit diese Formen der Zusammenarbeit funktionieren, sind Vertrauen, kulturelle Passfähigkeit sowie eine „gemeinsame Sprache“ zwischen den Teams und den einzelnen Personen.
TIPP: Nutzen Sie unser Tool Praxishilfe Cultural Fit zur Beurteilung der kulturellen Passfähigkeit neuer Teammitglieder.
Für New Work werden Büro- und Zusammenarbeitskonzepte benötigt, die Kreativität fördern, agile Arbeit zulassen, das Wir-Gefühl unterstützen, an den Bedürfnissen der Beschäftigten orientiert sind und körperliches, geistiges und emotionales Wohlbefinden fördern. Auch wenn man bei New Work sofort an den Kickertisch, die Hängematte im Strandambiente oder die gemeinschaftliche Team-Kochecke denkt, geht es nicht darum, besonders „hippe“ Bürokonzepte umzusetzen. Diese müssen den o. g. Anforderungen gerecht werden und zur Unternehmenskultur passen. Beziehen Sie daher auch Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Gestaltung neuer Arbeit ein. Beispiele hierfür sind unter anderem Meetingpoints, Rückzugsräume für ungestörtes Arbeiten, Räume für Webmeetings, E-Learning-Points, Openspace-Büros und Work Landescapes.
In Zeiten von New Work wird die bekannte Work-Life-Balance durch Work-Life-Blending abgelöst. Ersteres geht von einer Arbeit aus, die Spaß macht und ein gesundes Gleichgewicht zwischen Arbeit- und Privatleben bietet. Work-Life-Blending beschreibt eine Vision, in der die Arbeit mit den individuellen Interessen, Werten und Überzeugungen in Einklang steht oder gar übereinstimmt. Es gilt für Mitarbeiter nicht mehr, Beruf und Freizeit voneinander zu trennen, sondern sie eins werden zu lassen. So wird eine Übereinkunft zwischen beiden Bereichen durch die bereits angedeuteten Fragen angestrebt:
Grundvoraussetzung dafür ist eine New Work getreue Unternehmenskultur im Rahmen der beschriebenen sieben Handlungsfelder. Wenn neue Arbeit so umgesetzt wird, entsteht eine Win-win-Situation für Beschäftigte und Unternehmen.
Das Tool "Praxishilfe Cultural Fit" unterstützt Sie bei der Reflexion Ihrer Unternehmenskultur und gibt Ihnen Impulse für die Einschätzung der Passung von Bewerbenden und Unternehmen.
Das Tool "Checkliste Trends 4.0" hilft Ihnen, die Bedeutung der aktuellen Trends für Ihr Unternehmen einzuschätzen und ein individuell zugeschnittenes Relevanzprofil zu erstellen.
Jede Medaille hat zwei Seiten. So bringt das Thema New Work neben vielen Vorteilen auch eine ganze Reihe von Nachteilen mit sich.
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Die sechs größten Risiken sind:
Kooperation, Kommunikation und individuelles Arbeiten sind fast ausschließlich an die Verfügbarkeit und Nutzung von IT gebunden. Dies erzeugt eine zunehmende Abhängigkeit von dieser.
Smartphone, E-Mail und Internet führen zu einer Erwartungshaltung der permanenten Verfügbarkeit für viele Unternehmen durch die Kunden und von Mitarbeitenden durch das Unternehmen. Dies gilt 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche.
Neue Technologien wie Big Data ermöglichen die Erfassung, Verarbeitung, Auswertung und Nutzung riesiger Datenmengen. Dies führt auch zu mehr Überwachung der Beschäftigten.
Daten und Informationen sind das wichtigste Gut. Dies rückt auch die Sicherheit von sensiblen Unternehmens- und Mitarbeiterdaten in den Fokus. Gerade mobiles Arbeiten, Home-Office und andere neue Arbeitsformen erschweren die Sicherstellung von Datensicherheit!
Durch neue Beschäftigungsformen wie Cloudworking, Crowdworking und Clickworking wird das unternehmerische Risiko auf die Beschäftigten bzw. auf „neue“ Selbstständige verlagert.
Neue Arbeitsformen können die Bindung an ein Team und an das Unternehmen schwächen. Die Gefahr, das gute Fachkräfte das Unternehmen schneller verlassen, steigt.
Home-Office oder Remote Work setzt sich in der krisenbehafteten Zeit als Arbeitsmodell der Zukunft mehr und mehr durch. Die Notwendigkeit sich den aktuellen Gegebenheiten der Corona-Pandemie im Jahr 2020 – rund um Kinderbetreuung, zu wahrender Distanz und Heimarbeit – anzupassen, hat Digitalisierung und New Work enorm vorangetrieben.
Besonders herausfordernd haben sich in diesem Kontext die emotionale Anbindung der Co-Worker und von zu Hause aus arbeitenden Beschäftigten herausgestellt. Aber auch Fragen der Sicherstellung des Datenschutzes, der Fürsorge von Arbeit- und Auftraggebern sowie der Gestaltung von Schnittstellen und des Entwickelns von Netzwerken (sozial und technisch) bestimmen die Arbeitswelt.
Verlieren Sie Präsenztreffen des Teams bei neuer Arbeit als Führungskraft jedoch nicht aus den Augen. Diese sind für das Vertrauen und die unterschiedlichen Phasen der Teamentwicklung unerlässlich. Ist diese Basis für das Home-Office erst einmal gelegt, können Collaborations-Tools eine hilfreiche Unterstützung sein.
TIPP: 24 Collaborations-Tools finden Sie in einem PERWISS-Tool in kurzen Texten beschrieben und nach ihrer jeweiligen Hauptfunktion (z. B. Dokumentenverwaltung, Wissensmanagement, Zeiterfassung, Kommunikation usw.) gegliedert.
Unter dem Titel “New Work: Potenziale nutzen - Stolpersteine vermeiden” veröffentlichte die Bertelsmann Stiftung einen Leitfaden zu New Work. Inhaltlich waerden die Digitalisierung, Industrie 4.0 und Arbeitsmodelle wie Homeoffice oder mobiles Arbeiten näher beleuchtet und gerade im Kontext der Corona-Krise betrachtet.
Die wichtigsten Inhalte im Überblick:
Ergänzt wird der Leitfaden mittels Checklisten für Unternehmen, welche die erläuterten Themen greifbarer machen und auch die rechtlichen Informationen sind für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber hilfreich.
Den kompletten Leitfaden finden Sie hier zum kostenlosen Download. (72 Seiten, PDF-Format)
Folgende Bücher liefern Ihnen praktische Anleitungen, Beispiele und Werkzeuge, die Sie bei der Umsetzung agiler Personalarbeit unterstützen können:
Foto: Dirk Mahler
Oliver Lilie ist Arbeitswissenschaftler und geprüfter HR-Manager. Seit 1998 leitet er die MA&T Organisationsentwicklung GmbH als geschäftsführender Gesellschafter. Er begleitet und berät Unternehmen bei der Strategieentwicklung und der Gestaltung von Arbeitsprozessen. Führung, Personalmanagement und Change zählen zu seinen Trainingsthemen. Als einer der Hauptredakteure auf Perwiss befasst er sich insbesondere mit Arbeit 4.0, Führung und New Work.