
Der Personalbereich als Triebkraft kontinuierlicher Verbesserung
Wie können Unternehmen möglichst viele ihrer Beschäftigten für das Einbringen von Ideen zur Verbesserung von Produkten und Prozessen motivieren? Auf welchem Weg gelingt es, diese Ideen auch zur nachhaltigen Umsetzung zu bringen? Ein Lösungsansatz dafür lautet KVP = Kontinuierliche Verbesserung.
Jede Organisation, jedes Unternehmen benötigt ständige Weiterentwicklung, um die Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft sicherzustellen. Der Veränderungsdruck und die benötigte Veränderungsgeschwindigkeit nehmen dabei kontinuierlich zu. Die Auslöser für diesen Veränderungsdruck sind vielfältig. Globalisierung und internationaler Wettbewerb sowie wachsende Nachfrage nach neuen Produkten bzw. Dienstleistungen mit verbesserten Eigenschaften zu günstigen Preisen sind zwei wichtige Faktoren.
Ein Ansatz sich fortwährend zu entwickeln, ist die Einführung von KVP im Unternehmen (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess, Englisch CIP: Continuous Improvement Process).
Das Verbesserungskonzept setzt vor allem auf:
- Systematische Veränderung,
- Veränderung bzw. Verbesserung in kleinen Schritten,
- Verbesserung durch Beteiligung der Beschäftigten,
- Vermeidung jeglicher Verschwendung sowie
- Annahme, dass Verbesserung bzw. Veränderung etwas grundsätzlich Positives ist (KAIZEN = jap.; Kai = Veränderung, Wandel; Zen = zum Besseren).
Die Idee von KVP ist nicht neu, jedoch nach wie vor aktuell. Die Wurzeln der heutigen in Deutschland umgesetzten KVP-Konzepte sind in der in den 50er Jahren entstandenen Qualitätsbewegung von W. E. Deming (siehe auch PDCA-Zyklus) sowie der japanischen KAIZEN-Lebens- und Arbeitsphilosophie (siehe auch Toyota-Produktionssystem) zu sehen. Weltweite Verbreitung erlangt KVP durch das 1986 in Japan erschienene Buch „Kaizen“ von Masaaki Imai.
Vor ca. 20 bis 25 Jahren war der Veränderungsdruck in Deutschland vor allem im produzierenden Bereich, in der Industrie sehr hoch. Hier sind insbesondere die Automobilindustrie, deren Zulieferer sowie der Maschinen- und Anlagenbau zu nennen. Vorreiter für KVP in Deutschland ist wie in vielen Bereichen die Automobilindustrie. Unter Lopez wurde u. a. bei Volkswagen der sogenannte KVP eingeführt. Gegenwärtig haben verschiedenste Ausprägungen von KVP in den unterschiedlichsten Branchen und Wirtschaftszweigen Einzug gehalten. Nachdem zunächst der Fokus von KVP und den damit in Verbindung stehenden Werkzeugen vor allem im produzierenden Bereich lag, ist KVP mittlerweile auch ein Thema in vielen Verwaltungsbereichen. Branchen wie das Gesundheitswesen oder die allgemeine Verwaltung erkennen nach und nach, welche Potenziale durch die Grundidee von KVP sowie die mit KVP verbundenen Werkzeuge und Instrumente erschlossen werden können.
KVP ist sogar Bestandteil der ISO 13485, in der nachgewiesen werden muss, welche organisatorischen Maßnahmen festgelegt werden, damit kontinuierliche Verbesserung gezielt und regelmäßig stattfindet.
KVP steht für kontinuierlicher Verbesserungsprozess (engl. CIP = Continuous Improvement Process). Unter KVP versteht man die ständige, in kleinen Schritten stattfindende Sicherstellung von Qualität und Verbesserung von Prozessen, Produkten und Dienstleistungen durch die Beschäftigten. KVP stellt eine Philosophie dar, die mit Leben erfüllt werden muss. Dazu benötigt man ein konkretes unternehmensspezifisches Konzept und passfähige Werkzeuge und Methoden.
Das Verständnis von KVP in Unternehmen ist sehr unterschiedlich. Während manche Unternehmen das BVW (Betriebliche Vorschlagwesen) mit KVP gleichsetzen, sehen andere Unternehmen den KVP insbesondere in festen Arbeitsteams (über Gruppengespräche) verankert. Dritte Unternehmen setzen vor allem auf temporäre, interdisziplinär zusammengesetzte Projektteams. Oftmals liegt der Schlüssel zum Erfolg in der sinnvollen Verknüpfung verschiedener Ansätze und Konzepte. Äußerst bedeutsam für den KVP-Erfolg ist es, eine gemeinsame Sprachwelt und ein gemeinsames Verständnis von KVP im Unternehmen zu verankern.
Wieso ist kontinuierliche Verbesserung für den Personalbereich ein wichtiges Thema?
Dieser Frage kann sehr vielschichtig beantwortet werden. Hier drei Ansatzpunkte für die Bedeutsamkeit von KVP für den Personalbereich.
Welchen Nutzen bringt KVP?
KVP kann direkten wirtschaftlichen Nutzen erzeugen. Nicht zu unterschätzen ist der Mehrwert, der durch KVP im sozialen Bereich erzielt werden kann. Die sogenannte Agamus Studie zeigte bereits im Jahr 1996 die vielfältigen Effekte von kontinuierlicher Verbesserung im wirtschaftlichen und sozialen Bereich auf. Die in der Studie befragten Unternehmen gaben als wirtschaftliche Effekte an:
- Kostensenkung
- Verkürzung der Durchlaufzeit
- Bestandsreduzierung
- Reduktion von Ausschuss und Nacharbeit
Als wichtige soziale Effekte durch die Umsetzung von KVP nannten die Unternehmen in der Studie:
- Verbesserung des Betriebsklimas
- Steigerung der Motivation der Beschäftigten
- Höhere Identifikation der Beschäftigten mit dem Unternehmen
- Verbesserung der Zusammenarbeit
An verschiedenen Beispielen aus meiner KVP-Beratungspraxis möchte ich die Effekte von KVP verdeutlichen.
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Beispiel 1 Reduktion Wasserverbrauch in einem Sanitärkeramik-Unternehmen
In den vergangenen Monaten war der Wasserverbrauch in diesem Unternehmen erheblich angestiegen. Die Unternehmensleitung beauftragte mich als externen Berater mit der Bildung eines KVP-Expertenteams und der Durchführung des Projektes „Reduktion Wasserverbrauch“. Ich bildete ein Expertenteam, das aus den Meistern des Unternehmens sowie verschiedenen Ingenieuren bestand. Insgesamt führte ich mit dem Projektteam bestehend aus neun Personen fünf Workshops im Umfang von jeweils zwei bis drei Stunden durch. Die Workshops folgten der PDCA-Logik. Nach einer fundierten Ursachenanalyse sowie der Identifikation von Verschwendung, legte das Projektteam Ziele für die Wasserreduktion fest. Verschiedene Maßnahmen zur Reduktion des Wasserverbrauchs konnten entwickelt und nach einer systematischen Bewertung umgesetzt werden.
Erzielter wirtschaftlicher Effekt:
- Jährliche Wassereinsparung 50.000,00 €
Erzielte soziale Effekte:
- Verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Meisterbereichen
- Erhöhung der Motivation der involvierten Personen für weitere Verbesserungsprojekte
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Beispiel 2 Verschwendung an Besprechungszeit in einem mittelständischen Unternehmen
Im Verwaltungsbereich eines Kleinunternehmens suchte ich mittels der sieben Arten der Verschwendung systematisch mit dem Verwaltungsteam (fünf Personen) nach Möglichkeiten, die Wertschöpfung in der Verwaltung zu erhöhen. Als einen Ansatzpunkt identifizierte das Verwaltungsteam die tägliche Morgenbesprechung. Gemeinsam mit mir analysierte das Verwaltungsteam die bisherigen Besprechungen, entwickelte eine neue Besprechungsstruktur und setzte diese um.
Erzielter wirtschaftlicher Effekt:
- Reduktion der Besprechungszeit um ca. 30 bis 40 Prozent (Einsparung an Besprechungszeit = 78 Arbeitstage/Jahr)
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Beispiel 3 Verschwendung an Material und Arbeitszeit bei einem Hersteller von Flüssigprodukten
In einem Unternehmen, das Flüssig- und Pulverprodukte für Waschmittel herstellt, führte ich mit einem Team Mitarbeiter-KVP ein. Die KVP-Aktivitäten waren in die im Unternehmen stattfindenden Gruppengespräche integriert. In einem dieser Teams führte eine nicht funktionierende Abfüllanlage zu erheblicher Verschwendung von Flüssigprodukt durch unsachgemäßes Befüllen. Eine Mitarbeiterin am Ende der Bandanlage musste im Umfang von eine halben Vollbeschäftigteneinheit (VBE) die durch die Anlagen verschmutzen Flaschen reinigen. Das Mitarbeiterteam erarbeitete in mehreren moderierten Gruppengesprächen Lösungsansätze für das Problem. Die Lösung wurde vor dem Führungsteam vorgestellt und umgesetzt.
Erzielter wirtschaftlicher Effekt:
- Kontinuierliche Einsparung einer halben Arbeitskraft
- Reduktion der Verschwendung von Material
Erzielte soziale Effekte:
- Steigerung der Motivation des Teams durch die Umsetzung der eigenen Problemlösung
- Steigerung der Wertschätzung der Führungskräfte gegenüber den Mitarbeitern/innen
Die Beispiele zeigen, die Effekte und der Nutzen sind vielfältig und abhängig von den Zielen, den Strukturen sowie der Intention der kontinuierlichen Verbesserung im Unternehmen.
Auf welche Verschwendung sollte der Personalbereich einen besonderen Blick haben?
Wichtiger Ansatzpunkte für die kontinuierliche Verbesserung in der Personalabteilung sind die Reduktion von vermeidbarer Verschwendung und die Erhöhung des Anteils an wertschöpfenden Tätigkeiten. Auch im Personalbereich können die sieben verschiedenen Verschwendungsarten auftreten:
Ich habe mit verschiedenen, relativ einfach erlernbaren Werkzeugen mit den Beteiligten vor Ort oftmals sehr schnell die unterschiedlichste Verschwendung entdecken können. Dabei hilft besonders das Suchratser der sieben Verschwendungsarten und die Bereitschaft auf Suche zu gehen.
TOOLTIPP: Nutzen Sie zur Erhöhung der Wertschöpfung im Personalbereich unser Tool "Verschwendungssensor - Personal".
TIPP: Führen Sie eine Rote-Karten-Aktion im Personalbereich durch. Kleben Sie bei einem Rundgang überall dort Rote Karten (auch gern Post-its) an, wo Sie eine der sieben Verschwendungsarten entdecken!
TIPP: Führen Sie im Personalbereich 5-S-Workshops an den Arbeitsplätzen durch! Funktioniert diese Vorgehensweise in Ihrer Abteilung, fällt meist die Einführung in anderen Unternehmensbereichen leichter. Dokumentieren Sie die Vorher-nachher-Situation mit Fotos!
TIPP: Involvieren Sie in die Verschwendungssuche Abteilungsfremde oder externe Experten/innen! Damit schalten Sie gezielt Betriebsblindheit aus.
TIPP: Nehmen Sie häufig wiederkehrende Personalprozesse besonders systematisch unter die Lupe! Hier bringt schon die Identifikation kleiner Einsparpotenziale hohe Effekte bei einer ausreichend hohen Wiederholhäufigkeit.
Welche Werkzeuge und Instrumente werden im kontinuierlichen Verbesserungsprozess auf jeden Fall benötigt?
Die wichtigsten Werkzeuge, Instrumente und Methoden, die im KVP eingesetzt werden, kommen aus dem Qualitätsmanagement und werden in Verbindung mit Moderationstechniken eingesetzt. Hinzu kommen verschiedene Werkzeuge vor allem aus dem KAIZEN-Werkzeugset.
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass es über die hier dargestellten KVP-Methoden, -Werkzeuge und -Instrumente hinaus eine Vielzahl weiterer gibt. Ich habe mich auf diejenigen in der Darstellung beschränkt, die aus meiner Sicht weit verbreitet sind, deren Einsatz ich vielfältig erprobt habe und die in Unternehmen auf eine hohe Akzeptanz stoßen.
Benchmark (= Maßstab) bzw. Benchmarking (= Maßstäbe setzen) bezeichnet ein formalisiertes Konzept, um Verbesserungsmöglichkeiten durch den Vergleich von Leistungsmerkmalen mehrerer vergleichbarer Objekte, (Teil)-Prozesse zu finden.
Das grundsätzliche Ziel des Benchmarking ist es, die Schwächen eines Unternehmens und seiner Prozesse durch Vergleich mit anderen Unternehmen und Prozessen aufzudecken und die Leistungsfähigkeit zu erhöhen.
Was können KVP-Verantwortliche tun, damit KVP zum Erfolg wird?
Ich möchte mich dieser Frage mit Hilfe der Umkehrtechnik bzw. eines Negativbrainstormings nähern. Diese Technik setze ich sehr gern ein, wenn Kreativitätsblockaden vorhanden sind oder ich die Teilnehmenden aus einer grundsätzlich negativen Stimmung abholen möchte. Also lautet die Frage: Was kann die Personalabteilung tun, damit KVP ein Misserfolg wird? Und hier nun einige wichtige Punkte, die Sie sicher schnell „umkehren“ können.
- Verfolgen Sie mit KVP Ziele, die möglichst weit von der Unternehmensstrategie entfernt sind!
- Schaffen Sie Ängste bei den Beschäftigen, indem Sie zeitnah und möglichst in Bezug zu KVP-Maßnahmen Personal freisetzen!
- Informieren Sie möglichst wenig über Ziele, Vorgehen und Ergebnisse im Rahmen von KVP!
- Stellen Sie die KVP-Ziele des Unternehmens in den Vordergrund! Vernachlässigen Sie soziale Ziele in Ihrem KVP-Projekt!
- Erzeugen Sie eine Fehlervertuschungskultur insofern diese noch nicht vorhanden ist!
- Stellen Sie KVP als einen Zusatzaufwand für alle Beteiligten (Mitarbeiter/innen und Führungskräfte) dar!
- Schicken Sie die Moderatorinnen und Moderatoren ohne Trainings und Vorbereitung in KVP-Workshops oder andere KVP-Maßnahmen!
- Verfolgen Sie Probleme oder Ideen, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern benannt werden nicht oder nur verspätet! Lassen Sie möglichst viele Ideen versanden!
- Sorgen Sie dafür, dass KVP den Anstrich hat, dass nur bestimmte Personengruppen dafür zuständig sind!
- …
TIPP: Haben Sie Spaß gefunden? Dann führen Sie doch einmal in Ihrer Abteilung ein Negativbrainstorming durch! Sie werden schnell feststellen: „Die Ideenvielfalt ist groß und Spaß macht es auch!“ Die Kopfstandmethode können Sie in verschiedenste Reflexionsformate einbauen.
Hier einige Fragen, die sich für die Personalabteilung eignen: Was können wir als Personalabteilung tun, damit ...
- sich möglichst wenig Beschäftigte an unserer nächsten Mitarbeiterbefragung beteiligen?
- sich unser Image als Arbeitgeber weiter verschlechtert?
- die Fluktuation sich erhöht?
- der Krankenstand weiter steigt?
Wie können Reflexion und Reviews für die Verbesserung der Personalarbeit genutzt werden?
Warum sind Reviews und Reflexion wichtig für die Verbesserung der Personalarbeit?
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Sich selbst zu hinterfragen, hat noch nie geschadet, wenn dies systematisch geschieht und die gewonnenen Erkenntnisse zur Verbesserung von Verhalten, Beziehungen, Methoden, Prozessen, Dienstleistungen usw. genutzt werden. Gerade in unserer VUCA-Welt nimmt regelmäßige Reflexion immer mehr an Bedeutung zu, um auf kurzfristige Ereignisse schnell zu reagieren und "Kurskorrekturen" vorzunehmen.
Oftmals vergessen wir jedoch durch das Tagesgeschäft und den „ schnellen Blick nach vorn“ eine kritische Betrachtung von abgeschlossenen Projekten, erzielten (Zwischen-)Ergebnissen und angebotenen Produkten bzw. Dienstleistungen. Reflexion kostet natürlich zunächst einmal Zeit. Auch die kritische Auseinandersetzung mit sich selbst und anderen bringt den einen oder anderen Konflikt an den Tag. Dadurch kommen in der Regel folgende Aspekte zu kurz:
- das „Feiern“ von Erfolgen (Dies hat vor allem motivierenden Charakter für die an der Lösungserarbeitung und der Umsetzung beteiligten Personen.)
- das kritische Reflektieren von entstandenen Ergebnissen, Arbeitsbeziehungen (intern, mit Kunden, mit Lieferanten)
- die nachhaltige Ergebnissicherung
- das Aufarbeiten von Misserfolgen (Dies hat oftmals enorme Lerneffekte!)
- das systematische Lernen aus Fehlern für zukünftige Aufgaben, Projekte usw.
Wann sollten Reflexionsschleifen eingebaut werden? Wie häufig sollten Reviews stattfinden?
Grundsätzlich kann zwischen regelmäßig und Anlass bezogenen Reviews bzw. Reflexionsprozessen unterschieden werden. Typische Beispiele aus dem Arbeitsalltag, in die regelmäßige Reflexions- und Feedbackprozesse eingebaut werden können, sind:
- Täglich: z. B. Morgenmeeting zur Kurzreflexion der gestrigen Arbeit, Daily Standup Meeting
- Wöchentlich: z. B. Teammeeting
- Monatlich: z. B. Jour Fixe, Sprint Review
- Jährlich: Klausurtagung, Strategie-Review-Workshop
Anlassbezogen sind für eine gezielte Reflexion insbesondere in Projekten zu empfehlen:
- Erreichen oder „Verpassen“ wichtiger Meilensteine
- Ende eines Projektes – Debriefing
Auch Teamentwicklungsprozesse können systematisch und bewusst reflektiert werden. Das kann z. B. das Team der neuen Auszubildenden, die HR-Abteilung selbst oder das Projektteam „Recruitingmesse“ sein.
Worauf kann sich der systematische Rückblick beziehen?
Bei Reviews stehen oft die erzielten Arbeitsergebnisse im Fokus. Gegenstand sind die Feststellung von Mängeln und Fehlern des erstellten Produkts bzw. der Dienstleistung. Meist ist dies mit einer formalen Abnahme nach Abschluss der (Projekt-)Arbeiten verbunden. Mehr im Sinne einer Retrospektive lohnt sich in jedem Fall den Weg zum Ergebnis zu reflektieren, also den Prozess. Weitere Reflexionsobjekte sollten die eingesetzten Tools, Techniken bzw. Methoden sein. Last but not least sollte die Qualität der Zusammenarbeit und der Arbeitsbeziehungen betrachtet werden.
Welche Fragen eigenen sich besonders gut zur Reflexion?
Bei einer guten Reflexion sind die Fragen meist der Schlüssel zum Erfolg. Einige dieser Reflexionsfragen, die wir als PERWISS-Team besonders geeignet finden, sind unten dargestellt:
Welche interessanten Reflexionsmethoden gibt es?
Tierney - stock.adobe.comWir alle kennen dies. Am Ende einer Teambesprechung oder eines Workshops wird reihum gefragt, wie die Teilnehmer die Veranstaltung fanden. Diese Form der Reflexion und des Feedbacks hat den Nachteil, dass die letzten in der Runde oftmals nur noch die Argumente der anderen wiederholen. Einige Teilnehmende geraten geradezu in einen Redeschwall bei dieser Standardform der Rückmeldung. Anderen wiederum ist immer wieder die gleiche Frage zu langweilig. Ein Abnutzungseffekt entsteht.
Zum Glück gibt es eine Vielzahl von Reflexionsmethoden, die „kurz und knackig“ sind oder eine Reflexion in der Tiefe ermöglichen. Wie bei allen Methoden muss diese natürlich zur Gruppe passen und Akzeptanz finden. Fünf dieser vielleicht noch nicht so häufig verwendeten Reflexionsmethoden finden Sie im Folgenden:
Wo kann ich mehr zum Thema KVP erfahren?
Die Hochschule Augsburg stellt auf ihrer Homepage Unterlagen zur Verfügung, die sich nicht nur mit allgemeinen Informationen zum Thema Kontinuierlicher Verbesserungsprozess beschäftigen, sondern erläutert das Thema zusätzlich an Beispielen und bietet gleichzeitig die Möglichkeit das eigene Wissen in verschiedenen Übungen zu hinterfragen. Klicken Sie sich doch auch mal hier rein.
An der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg wird das Thema des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses im Rahmen der Veranstaltung “Einführung in die Managementinformationssysteme” ebenfalls behandelt. Die als PDF verfügbare Präsentation (27 Seiten) liefert kurz und knapp die wichtigsten Informationen zum Thema.
Eine Methode die im Kontext des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses Anwendung finden kann, ist die Kanban-Methode. Was diese Methode, die zuerst in der japanischen Automobilindustrie für das Bestands- und Beschaffungsmanagement Anwendung fand, beinhaltet sowie Informationen zur transparenten Teamkommunikation mit diesem Tool und vieles mehr beinhaltet der verfügbare Leitfaden (7 Seite in PDF-Format) von Projectplace.
Der PDCA-Zyklus ist ein Instrument zur präzisen und zufriedenstellenden Gestaltung von Verbesserungsprozessen. Mithilfe der einfachen Plan-Do-Check-Act Struktur und aufgrund des leicht zu reproduzierenden Erfolgs hat der PDCA-Zykluses bereits in viele Bereiche Einzug genommen. Sie können sich vorstellen diese Methode ebenfalls zu nutzen? Dann verschaffen Sie sich doch auf den Seiten von dropbox einen ersten Überblick oder frischen Sie Ihr Wissen auf.
Buchtipps der PERWISS-Redaktion zu KVP
Folgende Bücher liefern Ihnen praktische Anleitungen, Beispiele und Werkzeuge, die Sie bei der Gestaltung kontinuierlicher Verbesserungsprozesse in Ihrem Unternehmen unterstützen: