Konfliktmanagement
Andres Rodriguez Bildnachweis: Andres Rodriguez

Studien Konfliktmanagement

Studien in diesem Bereich befassen sich mit der Konfliktmanagementpraxis deutscher Unternehmen. Dabei geht es um Erfahrungen mit gerichtlichen und außergerichtlichen verfahren sowie Aspekten des Konfliktverhaltens.

2019

Rechtsreportstudie 2019 

ROLAND und das Institut für Demoskopie Allensbach veröffentlichten die Rechtreportstudie 2019, welche sich mit der Einstellung der Bevölkerung zum deutschen Justizsystem und zur außergerichtlichen Konfliktlösung beschäftigt. Die deutsche Justiz ist überlastet, so zumindest eines der Umfrageergebnisse der quantitativen Studie. Ein Großteil der befragten Personen vertraut der deutschen Justiz nicht mehr bzw. hat ein zunehmend negatives Bild von dieser, da die deutsche Justiz eine extrem hohe Auslastung aufweist, welche kaum noch bestreitbar erscheint. Eine Alternative, welche auch schon aus dem vergangenen Rechtsreport aus dem Jahr 2018 hervorging, ist die Mediation. Eine Form der außergerichtlichen Streitbeilegung, welche in der deutschen Gesellschaft verstärkt positiven Anklang findet.

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:

  • 64 Prozent der deutschen Bürgerinnen und Bürger haben großes Vertrauen in das Rechtssystem.
  • Vor fünf Jahren lagen die Sympathien in die Justiz noch bei 76 Prozent.
  • Den größten Kritikpunkt sehen 88 Prozent der Befragten in der zu langen Dauer der Gerichtsverfahren.
  • 79 Prozent sind der Meinung, dass die Gerichte überlastet sind.
  • Viele Bürgerinnen und Bürger weichen aus diesem Grund auf außergerichtliche Streitbelegungen aus.
  • 84 Prozent gaben an, bereits von Formen der Streitbeilegung gehört oder diese bereits selbst durchgeführt zu haben.
  • Jeder Zweite ist dabei der Meinung, dass eine außergerichtliche Konfliktlösung eine ideale Alternative darstellt.

Die gesamte Studie (78-seitig) wird Ihnen vom IfD Allensbach zur Verfügung gestellt. Möchten Sie die gesamte Studie noch einmal nachlesen, dann klicken sie einfach hier.

2018

Rechtsreport 2018 

Der ROLAND „Rechtsreport 2018“, durchgeführt vom Institut für Demoskopie Allensbach, beschäftigt sich mit der grundsätzlichen Einstellung zum deutschen Rechtssystem sowie zur Bekanntheit und Bewertung von Mediation. Die Studie stützt sich auf die Ergebnisse von insgesamt 1.443 Interviews, welche mit einem repräsentativen Querschnitt der deutschen Bevölkerung . Dabei ging hervor, dass die Bürgerinnen und Bürger der deutschen Bundesrepublik ein tendenziell positives Bild vom deutschen Rechtssystem haben, allerdings der Meinung sind, dass die Justiz überfordert ist. Aus diesem Grund steht fast die Hälfte der Befragten, alternativen Konfliktlösungen, wie beispielsweise der Mediation, positiv gegenüber.

Die ersten Ergebnisse werden im Folgenden dargestellt:

  • Trotz positiver Einstellung Gerichten gegenüber, nehmen 77 Prozent der Befragten die Justiz als überlastet wahr.
  • 58 Prozent sind der Meinung, dass das Strafmaß vom zuständigen Gericht abhängig ist.
  • Jeder vierte Bürger bzw. jede vierte Bürgerin war bereits Teil eines Gerichtsprozesses.
  • Allerdings würde über die Hälfte der Bevölkerung eine außergerichtliche Einigung bevorzugen.
  • 73 Prozent würden die Möglichkeit einer Mediation wahrnehmen.
  • 2010 kannten 18 Prozent der deutschen Bevölkerung mit einfacher Schulbildung die außergerichtliche Konfliktlösungsmethode der Mediation.
  • Gesamtgesellschaftlich gesehen, sind 49 Prozent der Meinung, dass eine Mediation viele Streitigkeiten beilegen kann.
  • Mediation gilt als erfolgsversprechender, wenn die befragte Person bereits an einer beteiligt gewesen ist.

Sollte Ihr Interesse geweckt sein, dann stellt ihnen das IfD Allensbach die gesamte Studie kostenfrei zur Verfügung.

2017

Auswirkungen des Mediationsgesetzes 

Die deutsche Bundesregierung veröffentlichte 2017 einen Bericht „über die Auswirkungen des Mediationsgesetztes auf die Entwicklung der Mediation in Deutschland und über die Situation der Aus- und Fortbildung der Mediation“. Es handelt sich dabei um den ersten empirischen Bericht über den Einsatz von Mediation in Deutschland. Mediation wird von vielen Deutschen als ein alternatives Instrument in der Konfliktlösung. Allerdings sind der Stellenwert und das Nutzungsmaß noch lange nicht so hoch, wie es wünschenswert wäre.

Der Bericht kommt zu folgenden Ergebnissen:

  • Die Anzahl durchgeführter Mediationen liegen immer noch auf einem niedrigen Niveau.
  • Mediationstätigkeit bietet derzeit nur geringe Verdienstmöglichkeit.
  • Viele Mediatoren sind eher in der Ausbildung tätig.
  • Die Zertifizierung von Mediationen hat bisher gesellschaftlich nur gering Relevanz.
  • Eine Steigerung der Relevanz kann möglicherweise durch ein einheitliches Zertifizierungssystem herbeigeführt werden.

Der gesamte Bericht ist auf der Seite der Bundesregierung zu finden. Oder Sie klicken hier, um den 219-seitigen Bericht nachzulesen.

2015

Konfliktmanagement in der deutschen Wirtschaft – Entwicklungen eines Jahrzehnts

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft untersuchte zusammen mit der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) über einen Zeitraum von zehn Jahren (2005 - 2015) die Entwicklungsprozesse im Konfliktmanagement deutscher Unternehmen. Die Studie zeigt Muster und Erfolgsfaktoren auf und gibt Impulse für das zukünftige Konfliktmanagement.

Für die Studie „Konfliktmanagement in der deutschen Wirtschaft – Entwicklungen eines Jahrzehnts“ wurden rund 180 Unternehmensvertreter/innen zu Umgang und Einstellung gegenüber unterschiedlichen Verfahrensarten innerhalb des Konfliktmanagements befragt.

Ausgewählte Ergebnisse der Studie:

  • Ca. 80 Prozent der befragten Unternehmen investieren gezielt in den weiteren Auf- und Ausbau von Konfliktmanagementstrukturen und in die entsprechenden Qualifikationen von Führungskräften und Mitarbeitenden.
  • Ca. 70 Prozent beobachteten dabei eine Veränderung im Konfliktverhalten ihrer Führungskräfte.
  • Besonders die Mediation hat im Unternehmenskontext einen großen Zuspruch bekommen. In diesen Zusammenhang bevorzugen Unternehmen also eher das außergerichtliche Verfahren, um Streitigkeiten beizulegen. Dies soll nach Angaben der befragten Unternehmen die Vertraulichkeit und die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses ermöglichen.

Den Volltext und weitere interessante Ergebnisse dieser Studie (100 Seiten im PDF-Format) finden Sie, zum kostenfreien Download, auf den Seiten des Anbieters.

2007

Praxis des Konfliktmanagements deutscher Unternehmen

Die Studie von PricewaterhouseCoopers und der Europa-Universität Viadrina (Hrsg.) aus dem Jahr 2007 ist eine qualitative Folgebefragung mit direktem Zusammenhang zu der im Jahr 2005 veröffentlichten Ausgangsstudie. Die Autoren (Wellmann/Kraus/ Kampherm) benennen die Studie als eine Weiterführung der empirischen Forschung auf dem Gebiet des Managements von Konflikten zwischen Unternehmen in Deutschland.

Als zentrale Befragungsergebnisse werden von den Autoren der Studie benannt, dass

  • auf Grund lückenhafter theoretischer Kenntnisse und mangelnder praktischer Erfahrungen mit außergerichtlichen Konfliktbearbeitungsverfahren diese zum Zeitpunkt der Befragung noch selten angewendet werden.
  • insbesondere in Bezug auf die Kosten und die Dauer von Gerichtsverfahren Unzufriedenheit bei den befragten Unternehmen herrscht.
  • unzureichende innerbetriebliche Kommunikation und Widerstände der Geschäftsleitung der systematischen Nutzung des gesamten verfügbaren Verfahrensspektrums durch die Unternehmen entgegenstehen.
  • die Konfliktbearbeitungsprozesse in den meisten Unternehmen optimierungsbedürftig sind.
  • außergerichtliche Verfahren aus Sicht der Unternehmen deutlich mehr Vorteile für die Konfliktbearbeitung aufweisen als das staatliche Gerichtsverfahren.

Die Studie kann auf den Seiten von PricewaterhouseCoopers AG kostenfrei heruntergeladen werden.

Hier geht es zur Studie.

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