In einer zunehmend vernetzten und dynamischen Arbeitswelt gewinnen sogenannte „Soft Skills“ immer mehr an Bedeutung. Neben fachlicher Kompetenz entscheiden heute vor allem zwischenmenschliche Fähigkeiten wie Kommunikationsstärke, Teamfähigkeit, Empathie und Konfliktlösungskompetenz über den beruflichen Erfolg. Unternehmen erkennen zunehmend, dass diese sozialen und persönlichen Kompetenzen nicht nur die Zusammenarbeit verbessern, sondern auch Innovation, Kundenbindung und Mitarbeiterzufriedenheit fördern. Doch was genau sind Soft Skills – und warum sind sie im Arbeitskontext so entscheidend?
Soft Skills (deutsch: „weiche Kompetenzen“) beschreiben verschiedene Fähigkeiten und Persönlichkeitseigenschaften, die unabhängig von der fachlichen Eignung einer Person sind. Soft Skills sind nicht direkt messbar oder nachweisbar, können aber in verschiedenen Ausprägungen vorliegen. Die Ausprägung von Soft Skills bestimmt maßgeblich mit, als wie sozial kompetent eine Person wahrgenommen wird. Soft Skills können, wie andere Fähigkeiten auch, trainiert werden.
Soft Skills sind Persönlichkeitseigenschaften oder nicht direkt belegbare Fähigkeiten. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei Hard Skills (deutsch: „harte Kompetenzen“) um Kompetenzen, die sich auf fachliche Aspekte beziehen. Somit sind Hard Skills erlernbar und ihr Vorliegen ist nachweisbar, beispielsweise in Form von Ausbildungen oder Zertifikaten. Beispiele für Hard Skills sind Studienabschlüsse, Sprachkenntnisse oder spezielle Methodenkenntnisse.
Klassischerweise werden im Recruiting-Prozess zunächst die Hard Skills geprüft, wozu meist die Zeugnisse und Lebensläufe herangezogen werden. Die Beurteilung der Soft Skills eines Kandidaten erfolgt meist im Vorstellungsgespräch. Ursächlich hierfür ist, dass die individuelle Ausprägung von Soft Skills, wie beispielsweise Sprachgewandtheit, Empathie und Kontaktfreudigkeit, im direkten Kontakt besser beurteilt werden kann.
Auch wenn Soft Skills schwer zu quantifizieren sind, sind sie dennoch ein erfolgsentscheidender Faktor im Arbeitskontext. Insbesondere für das Beziehungsmanagement sind Soft Skills unabdingbar.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Skills (Soft Skills und Hard Skills) in der Bewerbung um einen Job maßgeblich den Erfolg der Bewerbung beeinflussen. Sind in einem Bewerbungsverfahren Kandidaten hinsichtlich ihrer Hard Skills gleich oder sehr ähnlich aufgestellt, sind in der Regel die Soft Skills das ausschlaggebende Kriterium für den einen und gegen den anderen Kandidaten und machen somit den Unterschied.
Bewerber sollten sich darüber im Klaren sein, welche Soft Skills in ihrem gewünschten Job vorausgesetzt werden und deren Vorliegen durch Selbstreflexion kritisch überprüfen. Personalverantwortlichen hingegen sollte bewusst sein, dass es sich bei Soft Skills um Fähigkeiten handelt. Somit können Soft Skills wie andere Fähigkeiten auch trainiert werden. Bestehen bei einem sonst vielversprechenden Bewerber also Entwicklungspotenziale hinsichtlich einzelner Soft Skills, so muss dies also kein endgültiges Ausschlusskriterium sein, insbesondere wenn beim Kandidaten die Motivation zur Entwicklung seiner Potenziale erkennbar ist.
Soft Skills können verschiedenen Kategorien zugeordnet werden. Soft Skills können sich beispielsweise auf soziale Aspekte beziehen, die sich auf das Zwischenmenschliche auswirken. Dies wären soziale soft Skills. Darüber hinaus gibt es auch Soft Skills, die die kommunikativen Fähigkeiten einer Person betreffen. Personale oder persönliche Soft Skills beziehen sich auf das Individuum selbst. Methodische Soft Skills hingegen beschreiben Fähigkeiten, die sich auf die Art und Weise eine Aufgabe anzugehen auswirken können.
Die nachfolgende Liste bietet einen Überblick über die verschiedenen Arten von Soft Skills mit konkreten Beispielen.
Aufgrund der Dynamik und Komplexität der modernen Arbeitswelt gewinnen Soft Skills zunehmend an Bedeutung. Methodische Soft Skills wie Kreativität, Problemlösefähigkeit und strategisches Denken ermöglichen Agilität und werden daher von Arbeitgebern sehr geschätzt.
Da sich die Arbeit in vernetzten Teams zunehmend etabliert, sind auch zwischenmenschliche Soft Skills immer mehr gefragt. Insbesondere Teamfähigkeit und Kooperationsfähigkeit sind mittlerweile in vielen Stellenbeschreibungen als „Must Haves“ für Kandidaten beschrieben.
Auf der persönlichen Ebene sind Soft Skills wie Lernbereitschaft und Frustrationstoleranz von großer Bedeutung. Ursächlich hierfür sind Trends wie Digitalisierung und KI, die in nahezu allen Lebens- und Arbeitsbereichen Einzug halten und eine kontinuierliche Weiterentwicklung auf individueller Ebene verlangen.
Auch die Veränderungen in der Gesellschaft machen die Ausbildung bestimmter Soft Skills erforderlich. Ein Beispiel hierfür ist das wachsende Bewusstsein für Vielfalt in der Gesellschaft. Ein wertschätzender Umgang mit Menschen verschiedenster Geschlechtsidentitäten, Orientierungen, kultureller Hintergründe und Herkünfte im alltäglichen Miteinander und im Arbeitskontext setzt Diversitätskompetenzen und interkulturelle Kompetenzen voraus.
Diese Soft Skills sind insbesondere in global agierenden internationalen Teams von großer Bedeutung, bei denen kulturelle Sensibilität für ein gelingendes Miteinander entscheidend ist. Welche Soft Skills in der modernen Welt am „wichtigsten“ sind, kann nicht eindeutig beantwortet werden.
Die Anforderungen an die Soft Skills von Teammitgliedern werden durch kontextuelle Rahmenbedingungen und den Beruf selbst bestimmt. Somit können die als Voraussetzung geltenden Soft Skills zwischen Branchen sehr verschieden sein. Grundsätzlich kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die moderne Arbeitswelt Soft Skills aus allen Bereichen (personal kommunikativ, methodisch und sozial beziehungsweise zwischenmenschlich) verlangt, um im Job erfolgreich zu sein und Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.
Das Wirtschaftsmagazin Forbes (2024) stellt elf Soft Skills heraus, die für die Karriere besonders bedeutsam sind. Diese Fähigkeiten werden im Folgenden aufgelistet und mit konkreten Beispielen untersetzt.
Kommunikationsfähigkeit
Beispiele: aktives Zuhören, mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit, Präsentationsfähigkeiten
Führungsfähigkeit
Beispiele: Problemlösen, Strategisches Denken, Management
Teamfähigkeit
Beispiele: Konfliktlösefähigkeit, Verantwortlichkeit, Zusammenarbeit
Kreativität
Beispiele: Vorstellungskraft, Neugierde, Experimentierfreude
Zeitmanagement
Beispiele: Planung, Zielsetzung, Delegation
Anpassungsfähigkeit
Beispiele: Flexibilität, Resilienz, Analysefähigkeiten
Problemlösefähigkeit
Beispiele: Lösungsorientierung, Krisenmanagement
Arbeitsethos
Beispiele: Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Professionalität, Selbstständigkeit
Kritisches Denken
Beispiele: Analysefähigkeiten, Hinterfragen, Objektivität
Konfliktmanagement
Beispiele: Konfliktlösung, Verhandlungsfähigkeiten
Emotionale Intelligenz
Beispiele: Empathie, Selbstreflexion
Das bloße Vorhandensein fachlicher Kompetenzen wird eine Person vermutlich nicht zu beruflichem Erfolg führen. Hierzu werden auch verschiedene soziale Kompetenzen – Soft Skills - benötigt.
Da Soft Skills in der modernen Arbeitswelt mindestens genauso wichtig wie die Hard Skills sind, kann es sich lohnen, die persönliche Entwicklung durch einen Ausbau der sozialen Kompetenzen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten voranzubringen. Denn Soft Skills haben den großen Vorteil, dass sie entwickelt und gestärkt werden können.
Ein Soft Skills Training durch gezieltes Üben ermöglicht einen Erfahrungszuwachs, aus dem eine größere Sicherheit im Handeln resultieren kann. Zur Stärkung von Soft Skills ist es zunächst von Bedeutung, eine kritische Selbstreflexion vorzunehmen und offen für konstruktives Feedback zu sein. Nur so kann das gewünschte Ergebnis, also der gezielte Ausbau bestimmter Soft Skills, erreicht werden.
Durch Selbstbeobachtung und Anregungen von außenstehenden Personen können konkrete Entwicklungspotenziale identifiziert werden. Um die identifizierten Soft Skills gezielt zu verbessern, können die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen und Tipps helfen.
Soft Skills können sich auf zwischenmenschliche (soziale), kommunikative, methodische oder persönliche Fähigkeiten beziehen. Soziale Soft Skills sind beispielsweise Teamfähigkeit, während ein Beispiel für einen personalen Soft Skill Selbstreflexionsfähigkeit ist. Ein kommunikativer Soft Skill ist beispielsweise das aktive Zuhören. Methodische Soft Skills meinen Fähigkeiten wie Organisationsfähigkeiten oder auch strategisches Denken.
Die wichtigsten Soft Skills sind laut dem Forbes Magazin (2024) vor allem Kommunikation, Führung, Teamfähigkeit und Kreativität.
Soft Skills im Beruf meinen Fähigkeiten, die die Erfüllung von Arbeitsaufgaben und das Miteinander fördern, ohne dabei auf fachlichen Kompetenzen zu basieren. Soft Skills beziehen sich somit im Arbeitskontext häufig auf Aspekte wie Teamfähigkeit oder Problemlösefähigkeiten.
Arbeitgebern ist die wachsende Bedeutung von Soft Skills bewusst. Viele Arbeitgeber wünschen sich teamfähige, kreative, lösungsorientierte und sorgfältige Mitarbeiter. Auch Soft Skills wie Diversitätskompetenzen und interkulturelle Kompetenzen gewinnen an Bedeutung, insbesondere in global agierenden Teams.