 Bildnachweis: denisismagilov - Fotolia.com
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Die moderne Arbeitswelt befindet sich im ständigen Wandel – neue Formen der Zusammenarbeit, Digitalisierung und die Notwendigkeit von Innovation prägen den Alltag vieler Unternehmen. Inmitten dieses Wandels hat sich ein Faktor als essenziell für erfolgreiches Arbeiten im Team erwiesen: die psychologische Sicherheit. Sie beschreibt die geteilte Überzeugung in einer Arbeitsgruppe, dass man sich ohne Angst vor negativen Konsequenzen zeigen, Fehler machen und Ideen einbringen darf (Edmondson, 1999). Studien wie „Project Aristotle“ von Google belegen, dass psychologische Sicherheit der zentrale Baustein für effektive Teamarbeit ist. Wie psychologische Sicherheit durch Teamevents gestärkt werden kann, erfahren Sie in unserem Praxisleitfaden Teamevents.
Psychologische Sicherheit ist das Fundament für kontinuierliches Lernen, Innovation und Anpassungsfähigkeit im Unternehmen. Amy Edmondson definiert psychologische Sicherheit als das Klima im Team, in dem Mitarbeitende keine Angst davor haben, Risiken einzugehen und Fragen zu stellen. Werden solche Bedingungen geschaffen, zeigen sich positive Effekte auf:
Darüber hinaus belegen aktuelle Metastudien einen starken Zusammenhang zwischen psychologischer Sicherheit und der Teamleistung sowie individuellen Lernerfolgen.
Nach Edmondson (1999) entsteht psychologische Sicherheit durch offene Kommunikation, gegenseitiges Vertrauen und die Bereitschaft, unterschiedliche Perspektiven zuzulassen. Die Verantwortung liegt dabei nicht nur bei Führungskräften, sondern auch bei Personalern, die durch eine entsprechende Unternehmenskultur einen Rahmen setzen können. Insights aus deutschen Industrieunternehmen belegen, dass psychologische Sicherheit meist höher erlebt wird, wenn Führungskräfte aktiv Offenheit und Fehlertoleranz vorleben.
Zentrale Ergebnisse verschiedener Untersuchungen sind:
Weitere interessante Studien zum Thema Personalentwicklung finden Sie hier.
Fachliteratur und Studien leiten daraus zahlreiche, praxisbewährte Empfehlungen ab. Die folgende Übersicht unterscheidet nach zentralen Ebenen:
Personalverantwortliche und HR sind entscheidend in der Etablierung einer Kultur, die psychologische Sicherheit fördert:
Messinstrumente einsetzen: Validierte Skalen und anonyme Feedbacktools nutzen, um regelmäßig die wahrgenommene Sicherheit im Team zu ermitteln z.B. den PsySafety-Check – Fragebogen zur Messung psychologischer Sicherheit in Teams (PS-C, Fischer & Hüttermann, 2020)
Praxisnahe Tools und Interventionen erleichtern die Umsetzung im Alltag:
TIPP: Checkliste "Eckpunkte für Führungskräfte"
Die Bewahrung psychologischer Sicherheit erfordert kontinuierliche, bewusste Arbeit und Selbstreflexion. Aktionen „von oben“ ohne Überzeugung und Vorbildfunktion der Führung bleiben unwirksam. In hierarchischen oder wettbewerbsorientierten Kulturen braucht es oft eine Kulturtransformation – ein Prozess, der von kontinuierlicher Begleitung und Unterstützung auf allen Ebenen lebt.
Psychologische Sicherheit ist kein „Nice-to-have“, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor in modernen Unternehmen. Die Rolle von Führungskräften und Personalverantwortlichen besteht darin, als Multiplikator zu wirken: durch Vorbild, durch systemische Struktur und durch nachhaltige Etablierung von Dialog und Lernkultur. Nur dann gelingt es Teams und Organisationen, die Innovationskraft der Belegschaft voll zu entfalten und mit Veränderungsprozessen aktiv umzugehen.
 
        
 
        Ein sehr aktuelles und praxisorientiertes Fachbuch zum Thema psychologische Sicherheit im Arbeitskontext ist das „Playbook Psychologische Sicherheit“ von Karolin Helbig und Minette Norman (2024), erschienen im Verlag Vahlen.
Das Buch bietet 25 konkrete Maßnahmen und „Spielzüge“ für Führungskräfte, wie psychologische Sicherheit konkret im Team gefördert werden kann. Es ist praxisnah geschrieben und hilft dabei, eine transformative Führungskultur zu entwickeln, in der sich alle Mitarbeitenden gesehen, gehört und respektiert fühlen. Die Autorinnen knüpfen an die grundlegenden Erkenntnisse von Amy Edmondson an und zeigen, wie Teams in einer angstfreien Umgebung ihre volle Leistung und Kreativität entfalten können. Kurze empowernde Inputs und Zitate sorgen für nachhaltige Lernerfolge. Illustrativ wird das Buch durch die Nutzung von Visual Facilitation Elementen untermalt. Einfache Visuals lenken den Fokus auf das Wesentliche und bieten spielend leicht umsetzbare Vorlagen für Ihren nächsten Workshop.
ISBN 978-3-8006-7299-8
 
        Ein weiteres empfehlenswertes Werk ist „Psychologische Sicherheit“ von Karin Volbracht (2024), das als „Superkraft“ für Teamarbeit und Führung beschreibt, wie Offenheit und Vertrauen die Zusammenarbeit verbessern. Dieses Buch ist für traditionell geführte ebenso wie für agile Organisationen geeignet und enthält zahlreiche Praxisbeispiele, Tests und Reflexionsfragen.
Beide Bücher sind aktuelle, fundierte Ressourcen für Führungskräfte und Personalverantwortliche, die in modernen Unternehmen eine wertschätzende, sichere und innovative Arbeitskultur etablieren wollen.