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Zentrale Erkenntnisse des Sustainability People Reports 2025
Die aktuelle Erhebung unter 593 Nachhaltigkeitsverantwortlichen zeigt: Der Beruf des Nachhaltigkeitsmanagements professionalisiert sich weiter – jedoch wächst die Kluft zwischen Vorreiter:innen und Nachzüglern.
Der Sustainability People Report 2025 zeigt ein differenziertes Bild: Während Nachhaltigkeitsmanager:innen zunehmend professionalisiert und besser bezahlt werden, driften die Unternehmen auseinander – zwischen strategischem Commitment und minimaler Pflichterfüllung. Für HR- und Personalverantwortliche bedeutet das: Wer Nachhaltigkeit im Unternehmen ernsthaft verankern will, muss attraktive Rahmenbedingungen schaffen – von fairer Vergütung über Entwicklungsperspektiven bis hin zu echter Wertschätzung für diese Schlüsselrolle.
1. Unterstützung durch Geschäftsführungen – aber zunehmende Polarisierung
Etwa die Hälfte der Nachhaltigkeitsmanager*innen erlebt eine unterstützende Haltung der Unternehmensleitung. Während sich diese Einstellung in den meisten Fällen kaum verändert, nehmen sowohl Zustimmung als auch Ablehnung tendenziell zu. Vor allem kleinere Unternehmen zeigen mehr Engagement für Nachhaltigkeit als große Konzerne.
2. Gehaltsniveau und Entwicklung
Das mittlere Jahresgehalt liegt bei 76.000 Euro brutto – ein Plus von rund 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders Berufseinsteiger*innen profitieren überdurchschnittlich von diesem Zuwachs. In kleinen und mittleren Unternehmen steigen die Gehälter stärker als in großen. Berufserfahrung, Personalverantwortung und Unternehmensgröße bleiben die wichtigsten Einflussfaktoren.
3. Ressourcen und Budgets
Kleine und mittlere Unternehmen bauen ihre Nachhaltigkeitsteams und Budgets am stärksten aus. Im Schnitt sind es dort 1,5 Vollzeitstellen (Vorjahr: 1,0) und 120.000 Euro Budget pro Jahr. Große Unterschiede zeigen sich jedoch zwischen den Unternehmen – manche professionalisieren massiv, andere stagnieren oder reduzieren Ressourcen. Beratungskosten bilden die häufigste Ausgabenposition.
4. Spezialisierung nimmt zu
Die Rolle der Allrounder*innen geht zurück. Immer häufiger spezialisieren sich Nachhaltigkeitsmanager:innen – insbesondere auf Themen wie Nachhaltigkeitsberichterstattung oder ESG-Datenmanagement.
5. Arbeitszufriedenheit und Belastung
Zwei Drittel berichten von höherer Arbeitsbelastung in den letzten Jahren, aber der starke Anstieg flacht ab. Trotz Herausforderungen bleibt die Jobzufriedenheit stabil (59 % zufrieden). Die Wechselbereitschaft sinkt leicht auf 43 %, bleibt aber hoch. Frust entsteht vor allem durch fehlenden Fortschritt, mangelnde Unterstützung durch Führung und fehlende Wertschätzung – weniger durch Überlastung oder Gehalt.
6. Motivation und Bindung
Wer im Unternehmen bleiben will, nennt als Hauptgründe sinnstiftende Aufgaben, Gestaltungsfreiheit und flexible Arbeitsbedingungen. Interessanterweise gewinnt das Gehalt auch bei engagierten Nachhaltigkeitsprofis an Bedeutung.
7. Wichtigste Benefits
Nicht-finanzielle Leistungen wie flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsangebote und Vereinbarkeit von Beruf und Familie bleiben zentrale Faktoren für Arbeitgeberattraktivität – deutlich wichtiger als Freizeitangebote oder Vergünstigungen.