Kommunikation im betrieblichen Gesundheitsmanagement
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Gesundheitskommunikation im betrieblichen Gesundheitsmanagement

Stellen Sie sich vor, es gibt ein betriebliches Gesundheitsmanagement in Ihrem Betrieb, aber keiner bekommt es mit…

BGM ist äußerst facettenreich und interdisziplinär. Daher empfehlen Experten den Aufbau eines fachspezifischen Netzwerks aus Spezialisten.

Darunter wird neben dem Steuerungskreis Gesundheit und Gesundheitszirkeln auch ein Netzwerk von externen Dienstleistern verstanden, die unter anderem Themen wie Arbeitsplatzanalysen, Ergonomieberatungen, Organisation von Gesundheitstagen und gesundheitsorientierte Maßnahmen umsetzen.

Im Steuerungskreis Gesundheit versammeln sich beispielsweise folgende Personen/Vertreter:

  • Personalabteilung
  • Betriebsrat
  • Fachkraft für Arbeitssicherheit
  • Betriebsarzt
  • Schwerbehindertenvertretung
  • Gleichstellungsbeauftrage
  • Sozialbetreuung
  • Vertrauensperson
  • Externe Berater (Krankenkassen, Berufsgenossenschaften)

Im Gesundheitszirkel versammeln sich beispielsweise folgende Personen/Vertreter:

Beim Düsseldorfer Modell gehören auch Vorgesetzte mit dazu, beim Berliner Modell in der Regel nicht.

  • fachartikel perwiss bild2 minBildnachweis: IST-Studieninstitut GmbHBetriebsrat
  • 3-4 Mitarbeiter (Düsseldorfer Modell) / 4-8 Mitarbeiter (Berliner Modell)
  • Abteilungsleiter
  • Betriebsarzt
  • Sicherheitsfachkraft
  • Betriebsleiter 
  • (Externer) Moderator

Das Thema Marketing im BGM:

Die Marketingabteilung findet in den dargestellten Strukturen keine Berücksichtigung. Wenn das Thema BGM allerdings eingeführt und umgesetzt werden soll, braucht es Marketing-Know-how und -Budget, um eine Durchdringung im gesamten Unternehmen zu erhalten. Das Thema interne Kommunikation ist hierbei besonders hervorzuheben.

Unternehmensstruktur und Kommunikationswege kennen:

Unterschiedliche Fachgruppen, wie Mitarbeiter/-innen in der Produktion, auf der Baustelle und weitere dezentrale Arbeitnehmer haben nicht immer Zugang zu einem PC oder einer Firmen E-Mailadresse. Und Kollegen/-innen im Vertrieb oder Service können nicht an BGM-Maßnahmen in der Zentrale teilnehmen. Zudem muss mit Blick auf das Thema evidenzbasiertes BGM auf die Zielgruppen geachtet werden. Jüngere Mitarbeiter/-innen benötigen eine andere Ansprache als ältere, Frauen ticken anders als Männer und die Angebote für Mitarbeiter/-innen mit einem Büroarbeitsplatz müssen häufig anders aussehen, als für Mitarbeiter/-innen aus der Produktion. Aber nicht nur die gesundheitsorientierten Angebote müssen auf die jeweilige Zielgruppe angepasst sein, sondern auch die Kommunikation. Es braucht auch für kostenfreie Angebote, die gut für die Gesundheit sind noch „Werbung“.

Eine Kommunikationsstrategie ist demnach für das BGM von besonderer Bedeutung, denn sonst werden auch die besten Angebote nicht wahrgenommen und die Mitarbeiterpartizipation bleibt aus.

Beispiele für Kommunikationsmedien, die sich an die Mitarbeiter/-innen richten:

  • Intranet
  • Interner Newsletter
  • Mitarbeitermagazin
  • Whatsapp-Gruppen
  • Schwarzes Brett
  • Kommunikation über den Vorgesetzten
  • E-Mailverteiler
  • Flyer
  • Brief
  • Gesundheitstag

Neben diesen möglichen Medien setzten viele Unternehmen auf den Aufbau von Unternehmensstrukturen für eine bessere Kommunikation und Durchdringung und setzen beispielsweise Gesundheitslotsen oder BGM-Multiplikatoren ein, die das Thema Kommunikation in ihrer jeweiligen Abteilung und abteilungsübergreifend übernehmen.

Das Thema Marketing organisieren:

Bild 3 minBildnachweis: © IST-Studieninstitut GmbHDas Thema Marketing kann über die interne Marketingabteilung organisiert werden oder eine externe Agentur. Wichtig ist in beiden Fällen, dass klare Briefings durch den BGM-Manager erfolgen, er oder sie die internen Ressourcen nutzen darf und ein Budget für das BGM-Marketing vorhanden ist. Bei externen Agenturleistungen ist neben Material- und Druckkosten auch das Honorar zu berücksichtigen. Gleiches gilt es jedoch auch intern zu bedenken, wenn beispielsweise Lohnkosten intern verrechnet werden.
 

Fazit:

Dieses Beispiel zeigt, wie vielseitig das Thema BGM ist und mit welchen Themen sich die BGM-Manager befassen und auskennen müssen. Die interne und externe Vernetzung ist daher ein entscheidender Erfolgsfaktor, ebenso wie kommunikative Fähigkeiten. Die Themen Marketing und Kommunikation sowie die Vermittlung von Präsentations- und Moderationsfähigkeiten sollten sich demnach in BGM-Qualifikationen wiederfinden.

Über die IST-Hochschule für Management und das IST-Studieninstitut:

Die IST-Hochschule für Management bietet zahlreiche Bachelor- und Masterstudiengänge an, die das Thema betriebliches Gesundheitsmanagement vermitteln. So können beispielsweise im „Master Prävention, Sporttherapie und Gesundheitsmanagement“ sowie im Bachelor „Management im Gesundheitswesen“ jeweils das Wahlpflichtmodul „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ belegt werden. Auch am IST-Studieninstitut sind Weiterbildungen in diesem Bereich im Angebot, wie beispielsweise „Manager/-in für Gesundheit im Betrieb“ oder „Betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK)“. Wer sich speziell mit dem Thema Marketing befassen möchte, dem bietet die IST-Hochschule für Management zudem das „Hochschulzertifikat Marketing“.