Vom ersten Kontakt bis zur Einstellung vergeht je nach Unternehmen und Branche unterschiedlich viel Zeit. Besonders in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel sind Führungskräfte darauf bedacht, offene Stellen mit passenden Kandidaten zu besetzen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden.
Dabei beschreibt die Candidate Journey die Reise eines potentiellen Kandidaten von dem Moment der ersten Aufmerksamkeit für das Unternehmen bis hin zum Onboarding-Prozess zu Beginn der Anstellung. Um diesen Prozess zukünftig so positiv wie möglich zu gestalten, haben wir die Schritte der Candidate Journey aufgeschlüsselt und erklären Ihnen, worauf es ankommt.
Die Candidate Journey beinhaltet folgende Phasen:
Ziel ist es, jede einzelne Phase so angenehm wie möglich zu gestalten. Dies kann durch Flexibilität, Modernität, Transparenz und Kreativität gelingen.
Die Candidate Journey lässt sich in verschiedene Phasen des Recruiting-Prozesses unterteilen. Ziel ist es, jede Phase so positiv wie möglich zu gestalten, um den Bewerberinnen und Bewerbern eine angenehme Erfahrung mit Ihrem Unternehmen zu ermöglichen.
Zunächst einmal muss der Kandidat auf Ihr Unternehmen und Ihre Stelle aufmerksam werden. Das kann sowohl auf analogem als auch auf digitalem Wege geschehen, wobei Letzteres im Zeitalter der Digitalisierung besonders wichtig beim Ansprechen der jüngeren Generation ist. Dafür sollten Sie Ihre Stellenanzeige auf Social-Media-Kanälen verbreiten. Wichtig ist es jetzt, die gewonnene Aufmerksamkeit zu nutzen und diese im nächsten Schritt in Interesse umzuwandeln.
Haben Sie die Aufmerksamkeit des Kandidaten gewonnen, wird er nach Informationen über Ihr Unternehmen suchen. Die erste Anlaufstelle ist hier die Google-Suche und Arbeitgeber-Bewertungsportale. Aber auch die Präsenz in sozialen Medien und Business-Netzwerken gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Stimmen Sie hier ihre Kommunikationskanäle aufeinander ab. Berichten Sie aus dem Arbeitsalltag in Ihrem Unternehmen und lassen Sie Mitarbeiter zu Wort kommen. Ein authentischer Bericht eines Mitarbeiters über seine Arbeit im Unternehmen gibt eine Einsicht, die so sonst kaum zu bekommen ist. Zudem wäre die Erstellung eines Recruiting Videos eine Überlegung (und Investition) wert, da dieses die Aufmerksamkeit der jungen Zielgruppe auf ihr Unternehmen richten kann. Interessierte bekommen so einen kleinen Einblick in das Unternehmen und können bereits früh abschätzen, ob ihr Interesse ausreicht
Gelingt es, das Interesse in eine Bewerbungsabsicht zu verwandeln, kommt der wichtigste Schritt: das Bewerbungsverfahren. Fragen Sie sich, welche Informationen Sie für den Bewerbungsprozess benötigen und welche Sie bei Bedarf nachfordern können. Halten Sie den Kandidaten oder die Kandidatin auf dem Laufenden.
Das übergeordnete Ziel sollte es sein, den Bewerbungsprozess so einfach und flexibel wie möglich zu gestalten. Dafür stellen wir Ihnen hier einige Tipps vor:
Fassen Sie die Ergebnisse der Interviews sowie ggf. der durchgeführten Tests zusammen. Dabei können KI-gestützte Tools und Feedbackrunden im Team wertvolle Unterstützung bieten.
Transparente Kommunikation: Halten Sie die Kandidaten während des gesamten Prozesses regelmäßig auf dem Laufenden. Im Falle einer Absage geben Sie konstruktives Feedback und erläutern Sie nachvollziehbar die Gründe. Eine offene Kommunikation schafft Vertrauen und hinterlässt einen positiven Eindruck.
Sind sich beide Seiten einig und der Vertrag unterschrieben, ist die Candidate Journey noch nicht zu Ende. Viele Kandidaten verlassen ein Unternehmen noch vor Ende der Probezeit – das verursacht eine Menge Kosten und wirft Sie zurück auf den Anfang.
Investieren Sie daher Zeit in den Onbardingprozess Ihres neuen Mitarbeiters. Informieren Sie ihn bereits vorher über den Ablauf des ersten Arbeitstages. Informieren Sie außerdem das Team, um ein ausführliches Kennenlernen zu ermöglichen. Bereiten Sie den Arbeitsplatz und das Arbeitsmaterial so vor, dass der neue Mitarbeiter einfach zu erreichen ist und die nötigen Informationen zur Einarbeitung erhält.
Im Onboarding-Prozess ist zu beachten, dass die neue Fachkraft schrittweise an Ihre Aufgaben herangeführt wird. Ziel sollte es sein, diese nicht zu über- allerdings auch nicht zu unterfordern. Mentoren im jeweiligen Arbeitsteam können den neuen Kollegen hilfreich zur Seite stehen.
Planen Sie weitere Kennlernschritte und Teamevents, um die Person in Ihr Team zu integrieren und sie willkommen zu heißen. Fühlt sie sich wertgeschätzt und kann mit den Teammitgliedern gut interagieren, ist der Start gelungen und die Employee Journey beginnt.
Neben den einzelnen Phasen, die die Candidate Journey kennzeichnen, müssen einige Details beachtet werden, um diese so positiv wie möglich zu gestalten. Deshalb wollen wir Ihnen folgende Tipps für den Bewerbungsprozess in Ihrem Unternehmen an die Hand geben.
Geben Sie den Kandidaten nach dem Bewerbungsverfahren ein ehrliches Feedback und bieten Sie ihnen ebenfalls die Möglichkeit, eine Rückmeldung zu geben. Unabhängig davon, ob dieser eine Zu- oder Absage erhält, hinterlässt eine gesunde Feedbackkultur einen bleibenden Eindruck.
In der Regel sind Sie nicht das einzige Unternehmen im Spiel. Die Auswahl geschieht also von beiden Seiten und genau hier liegt der Fokus. Nehmen Sie sich Zeit, im Bewerbungsgespräch über Ihr Unternehmen zu berichten und machen Sie transparent, was den Bewerber in Ihrem Unternehmen erwartet und was von ihm erwartet wird. Ermutigen Sie dabei den Kandidaten, viele Fragen zu stellen. Nichts wäre schlimmer, als wenn der Kandidat Ihr Unternehmen wegen einer falschen Annahme aus dem Spiel nimmt.
Für eine erfolgreiche Candidate Journey sollten sich Führungskräfte, Personalverantwortliche und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des jeweiligen Bereichs, in dem Kandidaten rekrutiert werden, regelmäßig auf dem Laufenden über potenzielle Bewerberinnen und Bewerber sowie den aktuellen Bewerberstatus halten. Ziehen Sie die Erfahrungen der Belegschaft aktiv in den Prozess mit ein.
Eine positive Candidate Journey wirkt sich in vielerlei Hinsicht förderlich auf die Unternehmenskultur aus. Sie verbessert nicht nur die Wahrnehmung des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber, sondern fördert auch das Engagement und die Zufriedenheit neuer Mitarbeiter. Eine durchdachte Candidate Journey stärkt das Vertrauen in das Unternehmen, verkürzt Einarbeitungszeiten und trägt langfristig zur Bindung talentierter Fachkräfte bei. So bildet sie eine solide Basis für nachhaltiges Wachstum und Erfolg.