Moderation für Personalverantwortliche

Professionelle Moderation als wichtiger Erfolgsfaktor für Change Projekte und Routinebesprechungen

Fotolia 19955990 XSBildnachweis: Sport Moments - Fotolia.comWas Personalverantwortliche über Moderation wissen sollten?

Als ich Mitte der neunziger Jahre die Einführung von Gruppenarbeit in vielen Unternehmen begleitete, waren Flipchart und Pinnwand in vielen Unternehmen eine Rarität oder Luxusgut.

Die Vorzüge von Moderation in unterschiedlichen Kontexten, aber insbesondere bei der Begleitung von Veränderungsprojekten, waren zum damaligen Zeitpunkt entweder nicht bekannt oder wurden noch nicht ausreichend genutzt.

Heute hat sich Moderation in Deutschland in unterschiedlichen Unternehmenskontexten etabliert und ist auch weitestgehend akzeptiert. Beigetragen haben dazu die Einführung und Umsetzung verschiedenster Konzepte. Dazu gehören beispielsweise:

  • Gruppen- bzw. Teamarbeit in produzierenden und indirekten Unternehmensbereichen (z. B. regelmäßige moderierte Gruppen),
  • Konzepte zur Beteiligung der Belegschaft an betrieblichen Veränderungen wie KVP-Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (z. B. moderierte KVP-Projektteams oder KVP-Problemlösegruppen),
  • Verbesserung des betrieblichen Qualitätsmanagements (z. B. Qualitätszirkel),
  • Aktivitäten im Rahmen der Einführung von betrieblichem Gesundheitsmanagement (z. B. Gesundheitszirkel) und
  • interdisziplinäre oder abteilungsübergreifende Projektarbeit (z. B. teamorientiertes Projektmanagement).

Moderierende sind also mittlerweile keine besonders exotische Spezies mehr. Sie können auf ein breites methodisches Handwerkszeug zurückgreifen. Jedoch gibt es immer noch eine Reihe von Potenzialen, die es beim Einsatz von interner oder auch externer Moderation zu erschließen gilt. Ebenso sind bei der praktischen Umsetzung von Moderation große Unterschiede sowohl im Verständnis von Moderation als auch in der methodischen Umsetzung vorhanden. Gründe genug, das Thema Moderation für Personalverantwortliche systematisch aufzuarbeiten.

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Woher kommt die Moderationsmethode?

Bildnachweis: Magnus - Fotolia.comDer lateinische Ursprung des Worts „moderieren“ ist „moderare“ (mäßigen). Die englische Variante „to moderate“ bedeutet ein Gespräch leiten. Die Wurzeln der heutigen Moderationsmethode wurden bereits vor ca. 50 Jahren im Zusammenhang mit sozialen Aufbruchinitiativen wie der 68er-Bewegung entwickelt. Moderation hatte in diesem Zusammenhang das Ziel, möglichst viele Personen an der Entwicklung neuer Lösungen und der Entscheidungsfindung zu beteiligen. Mit der verstärkten Einführung von Gruppenarbeit, teilautonomen Arbeitsgruppen und der Einführung von KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erlebte die Anwendung von Moderation einen wahren Aufschwung in deutschen Unternehmen. Mittlerweile sind der Einsatz von Moderation und Moderationstechniken in den meisten Veränderungsprojekten nicht mehr wegzudenken.

Welche Effekte bringt gute Moderation?

Die Effekte einer guten Moderation sind vielschichtig und variieren nach den unterschiedlichen Anwendungsfällen. Einige zentrale Effekte sind im Folgenden dargestellt.

Mehr Zeit und geringere Kosten: Zuallererst spart der Einsatz von Moderation Zeit und damit Kosten.

Fallbeispiel 1: In einem mittelständischen Unternehmen mit ca. 250 Beschäftigten, in dem meine Kolleginnen und ich Moderationstrainings durchgeführt haben, berechneten wir die aktuelle Anzahl und Dauer der Besprechungen. In einem weiteren Schritt ermittelten wir die durch Besprechungen erzeugten Personalkosten. Insgesamt errechneten wir in diesem Unternehmen jährliche Personalkosten, die in Besprechungen erzeugt werden, von 2,5 Millionen €. Kalkuliert man nur 10 Prozent an Verkürzung der Besprechungszeit durch den effektiven Einsatz von Moderation ein, so ergibt sich ein Einsparpotenzial von ca. 250.000,00 €/Jahr. In bestimmten Besprechungsformaten in diesem Unternehmen konnten die Besprechungszeiten sogar halbiert werden, sodass die tatsächliche Einsparung weitaus höher liegen sollte.

Mehr Ideen und größere Ideenvielfalt: Die Einbeziehung von Beschäftigten über Moderation erzeugt eine große Vielfalt an Ideen, benannten Problemen und Lösungen.

Fallbeispiel 2: In einem großen Logistikunternehmen begleitete ich die Einführung von Mitarbeiter-KVP im gewerblichen Bereich an mehreren bundesweiten Standorten. Innerhalb eines Jahres konnten weit über 500 Verbesserungsideen und Vorschläge durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in moderierten KVP-Besprechungen zusammengetragen und teilweise umgesetzt werden.

Verbesserung der Qualität der Lösungen: Durch die Betrachtung des Sachverhalts bzw. zu lösenden Problems aus unterschiedlichen Blickwinkeln bzw. Perspektiven entstehen häufig Lösungen, die qualitativ hochwertiger sind als Einzelexpertenlösungen. (Siehe auch Fallbeispiel 3).

Steigerung der Akzeptanz von Lösungen: Unter Moderation entwickelte und danach umgesetzte Lösungen, werden in der Regel besser akzeptiert. Die Beteiligten identifizieren sich mit „IHRER“ Lösung, sind stärker motiviert diese umzusetzen und „verteidigen“ diese gegen „Angriffe von außen“.

Fallbeispiel 3: In einem großen Maschinenbauunternehmen begleiteten eine Kollegin und ich die beteiligungsorientierte Reorganisation der Fertigung und Montage. In diesem Change Prozess moderierten wir verschiedene thematische Arbeitskreise. Ein Arbeitskreis beschäftigte sich mit der Anschaffung einer neuen Fertigungsmaschine. Dieser Arbeitskreis bestand aus Maschinenbedienern und Ingenieuren. Durch die Moderation gelang es einerseits eine „gemeinsame Sprache“ zwischen den Ingenieuren und gewerblichen Mitarbeitern zu finden. Andererseits konnten über diesen Weg systematisch die Ideen der Mitarbeitenden in den Auswahlprozess der Maschine einfließen. Bisher von den Ingenieuren nicht bedachte Sachverhalte verbesserten die so erzeugte Lösung.

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Besonders gut hat der Perwiss-Redaktion gefallen, dass Videomaterial zur Verfügung gestellt wurde, welches sehr anschaulich gestaltet ist. Außerdem werden die vorgestellten Methoden sehr verständlich dargestellt und teilweise mit Bildern und Screenshots ergänzt.

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Welche Anwendungsfelder gibt es für Moderation insbesondere im Unternehmenskontext?

Bildnachweis: Earl Robbins - Fotolia.comDie Anwendungsbreite von Moderation ist sehr groß. Folgende wichtige Moderationsanlässe gibt es:

Strategiemoderation: Sicherlich eine der Königsdisziplinen der Moderation ist die Strategiemoderation. Hierzu gehören beispielsweise die Entwicklung von Leitbildern für Unternehmen sowie der Ableitung von strategischen Unternehmenszielen und strategischen Projekten bzw. Maßnahmen. Für Strategiemoderationen empfiehlt sich meist die Einbindung einer/s externen Moderatorin/s, da für die Strategiemoderation besondere Moderationswerkzeuge und -instrumente zum Einsatz kommen.

TIPP: Informieren Sie sich ausführlich zum Thema Strategieentwicklung auf der passenden Perwiss-Themenseite.

Moderation von Routinebesprechungen: Routinebesprechungen sind wiederkehrende Besprechungen in Bereichen, Abteilungen, Gruppen sowie bereichs- und abteilungsübergreifende Besprechungen. Diese folgen einem weitestgehend einheitlichen Ablaufplan. Routinebesprechungen werden intern moderiert. Bei Bedarf kann die Moderationsrolle wechseln oder bewusst abgegeben werden.

Moderation in (Change)Projekten als Teil von Prozessbegleitung: Im Rahmen von teambasierten Projektmanagementkonzepten sind ganz unterschiedliche Projektbesprechungsformate wie Kick-Off-Veranstaltungen, Projektteammeetings, Reviewworkshops usw. zu moderieren. Die Moderierenden sind in der Regel Mitglieder des Projektteams. Übernimmt die Projektleitung Moderationsaufgaben sollte auf eine Trennung zwischen der Rolle der Projektleitung und der Moderationsrolle geachtet werden. Bei besonders komplexen Projekten, bei besonders bedeutsamen Aufgabenstellungen oder auch bei Projekten, bei denen vielen unterschiedliche Interessengruppen involviert sind, empfiehlt sich die Einbeziehung einer externen Moderation.

TIPP: Nutzen Sie unser Tool „Die Fünf Change Instrumente“ als Ideengeber für spezielle Moderationsanlässe und Moderationssituationen!

Teammoderation: Teambuilding- und Teamentwicklungsprozesse können auf sehr verschiedene Art und Weise und in verschiedene Kontexten durch Moderation unterstützt werden. Einige Moderationsanlässe können durchaus teamintern moderiert werden (z. B. Vereinbarung von Teamzielen). Bei anderen Anlässen (z. B. Bewältigung von Teamkonflikten oder z. B. Klärung der Teamrollen) sollten exteren Moderierende zum Einsatz kommen.

Konfliktmoderation: Bei geringem Eskalationsgrad eines Konfliktes (siehe Eskalationsmodell nach Glasl) können Gruppen bei der Konfliktbewältigung unterstützt werden. Die in diesem Fall eingesetzten Moderierenden sollten auf keinen Fall am Konflikt beteiligt sein.

Nützliche Tools

Eine KVP-Karte ist ein einfach einzusetzendes Formblatt im Mitarbeiter-KVP. Sie dient dem schnellen, unkomplizierten Festhalten und Visualisieren von Problemen, Ideen und konkreten Lösungsvorschlägen durch die Mitarbeiter vor Ort.

Was macht eine gute Moderation aus? Und wann wird Moderation als professionell empfunden? Dieser Moderationsbewertung widmet sich das vorliegende Tool.

Mit Moderation können Sie nicht nur Besprechungen und Workshops effektiv und effizient gestalten, sondern auch Veränderungsvorhaben von ihrem Beginn bis zum Abschluss begleiten. Steigern Sie Ihre Sicherheit, Moderationen in Change Prozessen zu gestalten, mit Hilfe unseres Tools "20 Moderationsbasics"!

Navigieren Sie Personalressourcen in Projektteams zielgerichtet mit Kennzahlen!

Das Tool "Kennzahlen für Projektteams" enthält  19 systematisch zusammengestellte Kennzahlen.

World Café, Resistance Radar, Kräftefeldanalyse, Systemische Aufstellung, Storytelling - Noch nie gehört?

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Welche Bedeutung hat Moderation für Personalverantwortliche?

Personalverantwortlichen kommt bei der erfolgreichen Umsetzung von Moderation im Unternehmen eine entscheidende Bedeutung zu.

Auswahl und Einsatz von externen Moderatorinnen und Moderatoren: In den meisten Unternehmen sind je nach Größe des Unternehmens die Personalleitungen selbst oder oftmals die Personalentwickler/innen für die Auswahl und Einbindung von externen Moderatorinnen und Moderatoren insbesondere für Strategiemoderation, Teammoderation und Konfliktmoderation verantwortlich. Mit ihrer Auswahl entscheiden sie maßgeblich über den Erfolg der geplanten Maßnahmen.

Auswahl von Trainerinnen bzw. Trainern für Moderationstrainings: Für einen Großteil der Moderationsanlässe bzw. Anwendungsfelder ist es sinnvoll, eigene Moderatorinnen und Moderatoren auszubilden, um dauerhaft internes Know-how aufzubauen. Hierzu zählen vor allem die Durchführung von Routine- oder Projektbesprechungen bzw. -workshops. Nach der Durchführung von Moderationstrainings sollten durch Personalverantwortliche flankierende Maßnahmen zur Etablierung des Erlernten im Unternehmen ergriffen werden. Die Organisation von Erfahrungsaustauschtreffen trägt ebenso zur nachhaltigen Umsetzung von Moderation bei.

Personalverantwortliche in der Moderationsrolle: Personalverantwortliche sind häufig Initiatoren/innen oder Promotoren/innen von Veränderungsprojekten. Insofern sollten sie selbst zumindest über das Basis-Moderationshandwerkszeug verfügen, um dies gezielt in eigenen oder unternehmensweiten Veränderungsprojekten einsetzen zu können. Gegenwärtig werden beispielsweise in sehr vielen Unternehmen beteiligungsorientierte Projekte zur Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements unter Federführung der Personalabteilung durchgeführt. Weitere Themen der Personalabteilung, die interdisziplinär bearbeitet werden sollten und sich damit für den Einsatz von Moderation durch die Personalabteilung eignen, sind Ausbildungsmarketing, Wissensmanagement, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP), betriebliches Vorschlagswesen u.v.a.m. Weiterhin sind Personaler/innen in vielen Fällen als Konfliktmoderatoren/innen insofern prädesdiniert, als das sie eine neutrale Rolle einnehmen.

Für welche Fälle ist der Einsatz von externen Moderatorinnen und Moderatoren besonders zu empfehlen?

Moderation 4Bildnachweis: Fotolia.comProfessionelle, externe Moderatorinnen und Moderatoren verfügen über zwei ganz wesentliche Vorzüge gegenüber einer internen Moderation.

Neutralität: Externe Moderatoren/innen haben kein Interesse an einer bestimmten Lösung, sind nicht Teil des Systems und werden daher als neutrale Dritte empfunden und im Allgemeinen von den verschiedenen Beteiligten akzeptiert.

Methodensicherheit und -vielfalt: Externe Moderatoren/innen verfügen über ein breites Portfolio an Moderationstechniken und -werkzeugen, die sie für den speziellen Anwendungsfall gezielt auswählen und sicher anwenden. Dabei gilt es nicht besonders viele und komplizierte Werkzeuge, sondern die passenden zu nutzen. Die unterschiedlichen Techniken und Werkzeuge haben sie bereits häufig eingesetzt und kennen die Erfolgsfaktoren und Stolpersteine.

TIPP: Sie erkennen eine/n gute/n Moderator/in nicht ausschließlich an der Anzahl der Moderationswerkzeuge, die eingesetzt werden. Wichtiger ist die Passfähigkeit insbesondere in Bezug auf Zielgruppe, Ziele sowie zeitliche und räumliche Rahmenbedingungen.

Betrachtet man diese beiden Hauptvorzüge, dann sollten externe Moderatorinnen und Moderatoren besonders dann eingesetzt werden, wenn:

  • die zu moderierende Veranstaltung besonders bedeutsam ist
  • der Wiederholungsgrad der Veranstaltung gering ist
  • sehr heterogene Interessengruppen einbezogen werden
  • das zu bearbeitende Thema ein gewisses Konfliktpotenzial in sich birgt
  • potenzielle interne Moderierende zu starke Eigeninteressen an einer bestimmten Lösung haben
  • ein besonderes Veranstaltungsformat (z. B. Großgruppenmoderation) oder eine besonderes Moderationswerkzeug eingesetzt werden soll
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Moderation planen und umsetzen

Lassen Sie Besprechungen, die Zeit fressen und keine Ergebnisse bringen, hinter sich!

Durch eine gute Vorbereitung und Strukturierung gelingt es Moderatorinnen und Moderatoren, wertvolle Besprechungszeit einzusparen. Ein vielfältiger Einsatz verschiedener Moderationsmethoden motiviert die Teilnehmenden, sich aktiv zu beteiligen und sich dadurch mit den erzielten Ergebnissen zu identifizieren.

Ihre Investition in eine professionelle Moderatorenausbildung für Führungskräfte, Team- oder Projektverantwortliche wird sich schneller auszahlen als Sie denken.

Wie viel Fachwissen muss ein/e Moderator/in bezüglich des zu bearbeitenden Themas mitbringen?

Immer wieder wird mir die Frage gestellt: Muss der Moderierende sich nicht mit dem Thema auskennen? Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht. Jedoch sollen einige wichtige Orientierungspunkte genannt werden.

Moderierende/r ist Experte/in im zu bearbeitenden Thema: Diese Variante birgt das große Risiko in sich, dass der/die Moderierende bewusst oder unbewusst die Gruppe in die Richtung der eigenen Meinung lenkt. Damit werden Ideen- und Lösungsvielfalt der Gruppe eingeschränkt.

Moderierende/r ist Laie im zu bearbeitenden Thema: Diese Variante funktioniert durchaus in der Praxis und hat insbesondere den Vorteil, dass von der Moderation sehr viel hinterfragt wird. Jedoch wird dies häufig von den Teilnehmenden als Aufhalten des Ideenentwicklungs- und Lösungsprozesses empfunden. Viel Zeit wird dafür verwendet, die Moderation „schlau zu machen“.

Die optimale Lösung liegt wie so oft im Graubereich, d. h. der/die Moderator/in sollte sich in das Thema bis zu einem gewissen Grad einarbeiten, um einerseits wichtige und zentrale Inhalte zu verstehen und andererseits ausreichend zielführende Fragen stellen zu können.

Woran erkennen Sie eine gute Moderation?

Moderation-3 31203099 XSBildnachweis: Magnus - Fotolia.comModeration gliedert sich in drei Bestandteile: Vorbereitung und Planung einer Moderation, Durchführung sowie Nachbereitung und Dokumentation der Ergebnisse.

Indikatoren für eine gute Vorbereitung und Planung einer Moderation sind:

  • der/die Moderator/in klärt mit dem Auftraggebenden differenziert Ziele, Rahmenbedingungen und zur Verfügung stehenden Ressourcen ab
  • der/die Moderator/in erstellt eine plausibles Moderationskonzept und legt dies dem Auftraggebenden vor

TIPP: Auch wenn Sie selbst der/die Initiator/in einer Moderation sind, lohnen sich diese Schritte.

Indikatoren für eine effektive und effiziente Moderationsdurchführung sind:

  • der/die Moderator/in bewahrt in allen Situationen Neutralität
  • der/die Moderator/in visualisiert Ideen und Ergebnisse angemessen und fortlaufend
  • der/die Moderator/in strukturiert die Informations-, Kreativ-, Diskussions- und Entscheidungsprozesse der Gruppe nach einem logischen Ablauf
  • der/die Moderator/in hält eine Balance aus zu bearbeitendem Thema, Interessen der Gruppe sowie der einzelnen Gruppenmitglieder (siehe auch Modell der Themenzentrierten Interaktion nach Ruth Cohn)
  • der/die Moderator/in befolgt die goldene Moderationsregel „FRAGEN“ statt „SAGEN“
  • der/die Moderator/in beherrscht die eingesetzten Techniken und Werkzeuge sicher

Indikatoren für eine gute Nachbereitung und Dokumentation der Ergebnisse sind:

  • der/die Moderator/in erstellt zeitnah eine nachvollziehbare Dokumentation der Ergebnisse
  • der/die Moderator/in führt eine kurze Nachbesprechung der Moderation mit dem/der Auftraggebenden zum Controlling der Zielerreichung durch

TIPP: Nutzen Sie kommentierte Fotoprotokolle. Diese können schnell erstellt werden und sichern eine gute Nachvollziehbarkeit für die Teilnehmenden.

TIPP: Nutzen Sie zum Check der Qualität externer und Ihrer eigenen Moderation unser Tool „20 Moderationsbasics“.

TIPP: Mit unserem Tool "Bewertung einer Moderation" können die vier wichtigsten Erfolgsfaktoren einer Moderation zielgerichtet überprüft werden. Zu diesen gehören:

  • Gesprächsführung,
  • Visualisierung,
  • Persönliches Verhalten und
  • Methodische Arbeitsweise des Moderierenden.

Welche Techniken sollte ein/e Moderator/in sicher beherrschen?

Moderierende setzen in Abhängigkeit von der jeweiligen Aufgabenstellung, dem Moderationsanlass und der Phase der Moderation ganz unterschiedliche Techniken ein. Zu diesen gehören:

  • Visualisierungstechniken (z. B. Schaubilder, Skizzen, farbliche Elemente, Formen)
  • Fragetechniken: Beachte die goldene Moderationsregel: "Fragen statt sagen!" (z. B. W-Fragen)
  • Techniken für Präsentations- und Informationsphasen in der Moderation (z. B. Pecha Kucha)
  • Techniken für das Sammeln von Informationen, Ideen und Sachverhalten (z. B. Kartenabfrage bzw. Metaplantechnik)
  • Techniken für das Strukturieren von Informationen, Ideen und Sachverhalten (z. B. Fischgräten- bzw. ISHIKAWA-Diagramm)
  • Techniken für das Entwickeln bzw. Erzeugen von neuen Ideen bzw. Lösungen (insbesondere Kreativitätstechniken wie Brainstorming oder Forced Relationship)
  • Techniken zur Bewertung von Informationen, Ideen und Sachverhalten (z. B. Ein- oder Mehrpunktfragen)
  • Techniken für Entscheidungsphasen (z. B. Selektionsmatrix)
  • Reflexions- und Feedbacktechniken (z. B. Zirkuäres Feedback)

[box title="Wo kann ich mehr zum Thema erfahren?" title_color="#FFFFFF" box_color="#799a50"]

Eine gute Einführung in das Thema Moderation und speziell in die Metaplantechnik gibt die Universität Köln. "Moderation/Metaplan©" liefert neben einer kurzen Beschreibung, einer theoretischen und praktischen Begründung sowie einer Darstellung der Methode einige Beispiele zur Verwendung der Metaplan-Methode. (23 Seiten im PDF-Format)

Ein Online-Artikel von Nicolas Zeitler auf cio.de stellt Ihnen "4 Tipps zur Moderation von Diskussionen" zur Verfügung.

"Moderieren-aber wie?" - Auf diese Fragestellung geht Marcus Knill in seinem Beitrag ein, in dem er Moderatoren Handlungsempfehlungen und Tipps für die verschiedenen Aspekte der Moderation gibt.

In einer Ausgabe der Fachzeitschrift managerSeminare ist der Artikel "Ganz anders moderieren" zu finden. Der Artikel geht auf den Dynamic-Facilitation Ansatz der Moderation ein, der von dem US-amerikanischen Moderationsexperten Jim Rough entwickelt wurde. (6 Seiten im PDF-Format)

"Kreativ durch Moderation" heißt ein Beitrag auf e-fellows.net. Es werden unter anderem Tipps für einen gelungenen Ablauf sowie ein Moderatoren-Knigge geboten.

Auf business-bestseller.de wird das Buch "Besprechungen erfolgreich moderieren" von Josef W. Seifert vorgestellt. Die Präsentation beinhaltet 11 Gebote für die erfolgreiche Durchführungen von Besprechungen. Außerdem finden sich eine Checkliste für Teilnehmer an einer Besprechung sowie Faustregeln zur Visualisierung von Kurzpräsentationen. (9 Seiten im PDF-Format)

Auf perwiss.de finden Sie außerdem das praktische Tool: 20 Moderationsbasics für Ihre gelungene Moderation.

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Die besten Bücher zum Thema Systematische Personalentwicklung:

Folgende Bücher liefern Ihnen Definition, praktische Anleitungen, Beispiele und Werkzeuge, die Sie bei der Gestaltung Ihrer Personalbentwicklung unterstützen:

[e24spoiler title="„Online-Meetings souverän moderieren. Typische Hürden überwinden – Pannen vermeiden"]

Online MeetingsIch höre Sie nicht“ oder „Ich kann Sie nicht sehen“ sind mittlerweile bekannte Sätze in Online-Meetings. Durch die Pandemie mussten viele Angelegenheiten in die virtuelle Welt verschoben werden. Um nicht in die Fail-Falle zu tappen und Online-Meetings souverän zu meistern empfiehlt die PERWISS-Redaktion das Buch „Online-Meetings souverän moderieren. Typische Hürden überwinden – Pannen vermeiden“ (2022) von Ariane Bertz.

Die Autorin gibt Tipps, damit Sie sich nicht in eine unangenehme Situation bringen. Die Beschreibung der Fails mit den bildlichen Darstellungen erzeugt „Aha-Momente“. Auf eine lockere und amüsante Art und Weise vermittelt die Autorin praktische Anleitungen für ein optimales Online-Meeting ohne Pannen.

Besonders gut gelungen empfinden wir die Boxen in jedem Kapitel mit den Überschriften „Gut zu wissen“, „Tipps“, „So ist es mir ergangen“ oder „Fazit“, sodass schnell auf die wichtigsten Informationen zugegriffen werden kann.

ISBN: 978-3-7910-5383-7

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[e24spoiler title="„Business as Visual"]

tb 12082 bigKennen Sie diese Situation oder eine ähnliche: Sie fühlen sich schlecht, Sie hängen in Arbeitsprozessen hinterher oder fühlen sich in komplexen Strukturen verloren – und Sie können keine Worte finden, um das mitzuteilen? Gerade in solchen Fällen können oft Bilder genau das ausdrücken, was uns in Worten fehlt. Daher empfiehlt Ihnen das Perwiss-Team das Buch: „Business as Visual“ von Christian Ridder (2021).
Im Arbeitskotext werden oft lange Meetings abgehalten, um ein gemeinsames Verständnis einer Situation zu erarbeiten. Denn nur mit dieser Grundlage können Prozesse vorankommen. Genau an diesem Punkt setzt das vorliegende Werk an: Die Lesenden sollen ihre Fähigkeiten zur Visualisierung im Arbeitsalltag mit Tipps und Tricks erweitern. Das Werk hangelt sich an der Metapher entlang, dass Visualisieren wie Kochen ist, sodass unter anderem wichtige Ausstattungen, Zutaten sowie die Speisekarte definiert werden.

Empfehlenswert ist dieses Buch insbesondere auf Grund der sehr ansprechenden Darstellung und dem Abholen der Leserinnen und Leser bei Ihren Zeichenfähigkeiten. Mittels einfacher Grundlagen werden Sie ermutigt, Visualisierungen zu nutzen und damit Erfolge zu verzeichnen. Als Zusatz wird neben dem Buch eine Kartensammlung geliefert, die bereits 50 inspirierende Bildmotive beinhaltet, die bei Reflexionen und der Veranschaulichung von Arbeitsprozessen genutzt werden können.

ISBN: 978-3-95891-088-1

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[e24spoiler title="„Wilde Workshop-Spiele für Trainings- und Meetings“"]

Wilde Workshopspiele In der illustrierten Fassung „Wilde Workshop-Spiele für Trainings- und Meetings“ (2021) stellt der Autor Casper Siebel ein großes Repertoire an Online- und Offline-Spielen für Seminare,  Workshops und Unterricht bereit.

31 verschiedene Spiele zum Thema Action, Kennenlernen, Basteln, Kreativität sowie Online-Spiele bieten Ihnen Inspiration und Anleitung für Veranstaltungen, in denen sich die Teilnehmenden kennenlernen, Vertrauen fassen, sich einbringen sowie gemeinsam lachen. Zudem wird im theoretischen Teil die Gestaltung eines Safe Space sowie das erfolgreiche Gelingen einer Anmoderation erläutert.

Schrittweise Erklärungen und bildliche Darstellungen vermitteln das spielerische Vorgehen. Einige der Spiele können in verschiedenen Varianten durchgeführt werden, welche mittels zusätzlicher Hinweise konkretisiert werden. Aufgrund der Vielfalt lässt sich für jedes Setting und jede Gruppe ein geeignetes Spiel finden.

Unsere Trainer haben bereits erste Spiele in ihren Trainings erfolgreich eingesetzt. Die Spiele „Marshmallow Challenge“ und „Remote Fitness-Check“ stießen sowohl bei dem Trainerteam als auch bei den Teilnehmenden auf großen Zuspruch.

ISBN: 978-3-00-067990-2

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[e24spoiler title="„Sichtbar“"]

51xeH4MYMpL. SY346 In seinem Buch „Sichtbar“ (2013) zeigt Ihnen Axel Rachow wie Sie Inhalte in Form bringen, sie aussagekräftig, lebendig und doch auf das Wesentliche reduziert darstellen. Mithilfe des Buchs lernen Sie die professionelle Verwendung von Materialien, Untergründen und Stiften ebenso kennen wie die Wirkung von Effekten durch Formen, Symbole, Farben und vieles mehr. ISBN-13: 978-3936075137

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[e24spoiler title="„Visualisieren leicht gemacht“"]

51xeH4MYMpL. SY346 „Visualisieren leicht gemacht“ lautet der Titel eines Buches von Brigitte Seibold aus dem Jahr 2012. Die Autorin zeigt Schritt für Schritt, wie jeder mit einfachen Methoden und ein paar Kniffen schnell und sicher ausdrucksvolle Skizzen produzieren kann. Es ist eine Anleitung für all diejenigen, die mit einfachen Mitteln schnell und mit sofortigem Lernerfolg eindrucksvolle Flipcharts entwerfen möchten. ISBN-13: 978-3869363417

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